Mailing-Feldkirchen
Von Kelten und Computern

Sketche und Musik: Starkbierfest in Mailing-Feldkirchen sorgt für gute Stimmung

24.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:21 Uhr
  −Foto: Brandl

Mailing-Feldkirchen (DK) Bestens besucht war das Starkbierfest am Samstag in Mailing-Feldkirchen im Sportheim des TSV. Traditionsgemäß luden der Theaterverein und die Blaskapelle des Ingolstädter Ortsteils gemeinsam zu der süffigen Gaudi ein. Das bunte Programm hielt humorvolle und musikalische Höhepunkte bereit.

Vier Schläge brauchte es, um das erste Fass Starkbier zum Laufen zu bringen. SPD-Ortsvorsitzender Robert Zang bewältigte den Anstich nach dem zünftigen Einmarsch der Blaskapelle Mailing-Feldkirchen letztlich souverän, auch wenn es für einen Augenblick so aussah, als würde sich der Gerstensaft zunächst am Hahn vorbei aufs Parkett ergießen. Das Publikum zumindest setzte nach zwei Schlägen vorsichtshalber schon zu einem erschreckten Aufstöhnen an, als sich das schäumende Bier für Sekunden am Hahn vorbei seinen Weg nach draußen suchte. Nach zwei weiteren Schlägen saß der dann aber fest im Fass und der Gerstensaft konnte zügig in die Krüge fließen.

 

 


Ungewöhnlich kulturell beflissen startete das Unterhaltungsprogramm mit dem Sketch "Die Kelten", in dem ein eitler Schriftsteller einen vermeintlichen Leser über sein neuestes Buch ausfragt und dabei auf so manche inhaltliche Ungereimtheit stößt. Das Werk handelt von den Kelten, jener hochentwickelten Kultur also, die in der Eisenzeit in Mitteleuropa ihre Spuren hinterließ. Der Befragte (der den Roman nicht gelesen hat, wie er zuerst vorgibt) lässt sich in einem vom Autor unbemerkten Moment einflüstern, wer in dem Buch mitspielt und gerät dabei prompt auf den Holzweg.

Die Kelten kennt er nicht als Stamm, sondern auf gut bairisch einfach als die kalte Jahreszeit, was zu so mancher haarsträubender Verwicklung und viel Wortwitz führt ("Die Epik, das war schon ein Luder!"). Florian Redl und Robert Senner gingen in ihren Rollen als Autor und Leser sichtbar auf und wurden vom Publikum für ihr Spiel mit reichlich Applaus bedacht.



Geradezu donnernden Beifall gab es für die Herren vom Männergesangsverein Mailing-Feldkirchen und das Stück "A Rindvieh", mit dem sie das Sportheim musikalisch auf Betriebstemperatur brachten. Die sangesfreudigen Männer hatten außerdem noch weitere Lieder und Gstanzl im Repertoire, die im Laufe des Abends für viel gute Laune sorgten und zum Mitsingen und Mitklatschen einluden. Viele treffsichere Lacher setzte der Auftritt von Marianne Neubauer und Bianca Rudolf mit dem Sketch "Das F hängt". Darin will eine junge Frau die Besitzerin einer kaputten Schreibmaschine davon überzeugen, dass ein Computer heutzutage die bessere Alternative ist - und stößt dabei auf ungeahnte Widerstände.

Mit solchen hatte Fabian Meder bei seinem Auftritt als Meder-Bua - dem Mailinger Bruder Barnabas - nicht zu kämpfen. Er konnte beim Derblecken nach Herzenslust über seine mal mehr mal weniger prominenten Mitbürger und über so manche amüsante Episode aus dem Ort im vergangenen Jahr herziehen. Da bekam der Burschenverein mit seinem Faschingswagen genauso sein Fett weg wie das heimische Metzgerhandwerk ("Nutellabrot bringt Wurst in Not") und die "Umweltkatastrophe" am Mailinger Bach. Das Dorffest lobte er als "eines der schönsten in Feldkirchen - darauf ist Verlass". Die "neue Heimat" der Blaskapelle im Keller des Kindergartens habe sich, so war zu erfahren, längst als Stätte der Geselligkeit etabliert, inklusive dem einen oder anderen Bierchen bei den Proben - und danach. Die Besucher im Sportheim taten es den Musikern nach und feierten mit Starkbier noch bis in den späten Abend.

Michael Brandl