Ingolstadt
Von Arielle bis James Bond

Das Scheiner-Gymnasium bot bei seinem Schulkonzert ein breit gefächtertes Programm

18.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:57 Uhr
Rocksongs, selbst Komponiertes und viel klassische Musik: Beim Schulkonzert des Scheiner-Gymnasiums war wieder für jeden Geschmack etwas dabei. −Foto: Foto: Haberl

Ingolstadt (DK) Das Schulleben am Scheiner-Gymnasium ist bunt - nicht zuletzt das musikalische, wie die Fachschaft Musik bei ihrem Konzert im Festsaal des Stadttheaters eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Verschiedenste Ensembles, Chöre und Performances bescherten mit Folklore, Jazz, Hardrock oder Filmmelodien einen abwechslungsreichen Abend, verbunden durch pfiffig formulierte Ankündigungen der Moderatoren Ronald Schmidt sowie Ena Babin und Yannick Lesnich (beide erst in der 6. Klasse. ).
Eingeleitet wurde das Programm vom sauber und spielfreudig musizierenden Orchester unter Georg Hanauska, das mehrere walisische, englische und keltische Volksweisen und -tänze erklingen ließ. Souverän präsentierte das Gitarrenensemble - ebenfalls von ihm geleitet - drei südländisch angehauchte, melancholisch bis kokette Kompositionen des Niederländers Pieter van der Staak. Mit den Geigenschülern ging es dann, angeführt von Erika Brosinger, in orchestralen Wogen auf "Arielles Wellenreise" und in groovige Gefilde bei "Swing for 3". Da bot sich anschließend die Würdigung der 30-jährigen Schüleraustausch-Jubiläen ideal an: Für die Schule 1234 Moskau (Russland) wurde besonders deren früherer Schulleiter Dr. Alexander Bubmann für seinen Beitrag zur Völkerverständigung geehrt (der gestern auch die Goldene Bürgermedaille der Stadt Ingolstadt erhielt), und auch die französische Delegation des Instituts Fénelon Grasse konnte Glückwünsche und Ehrungen zur Förderung der "kulturellen Horizonterweiterung", wie es die neue Scheiner-Direktorin Iris Jamnitzky ausdrückte, entgegennehmen. Beide Schulpartnerschaften waren vom damaligen Schulleiter Rainer Rupp initiiert worden.
Zwei russische Rocksongs, dargeboten von den Russisch-Schülern am Scheiner, sowie eine Gesangseinlage der Gastschüler aus Frankreich vermittelten einen lebendigen klanglichen Eindruck der beiden Fremdsprachen.
Gesanglich ging es auch im Dancefloor-Sound weiter mit dem Unterstufenchor (Leitung: Ludwig Schwarztrauber), der zu einer eingespielten Instrumental-Unterlegung mit Inbrunst Pinks rebellisches "What about us" performte, bevor er verstärkt vom Lehrerchor zur Mutmach-Hymne "This is me" anhob. Nach "Africa" entführte der imposante Mittel- und Oberstufenchor mit Totos gleichnamigem Pop-Klassiker, dirigiert von Beate Hacker-Schmid und begleitet am Flügel wie auch von einer stilechten Percussion-Combo. Wohl keiner konnte sich dem folgenden, rhythmisch prägnanten Plädoyer der Sängerinnen und Sänger, der unmissverständlichen Aufforderung: "Sing. " entziehen.
Mit zwei selbstgeschriebenen Songs - "Poor Boy" und "Someday" heizte die Rockband "Soundtropolis" unter Robert Mayr, geprägt durch die markante Stimme ihrer Frontfrau wie auch durch fulminante Gitarrensoli, dem Publikum ordentlich ein. Die perfekte Vorlage für die beiden Special Acts "Parkour" und "Hip Hop": Von Bühne und Trampolin aus flogen die Schüler in Saltos, Schrauben oder Flick Flacks durch die Luft, präsentierten fetzigen Street- und Breakdance. Als ungewöhnliche Fusion eines klassischen Ensembles, einer Band und einer Rhythmus-Gruppe überraschte die Formation "Let's Play" mit den zeitlosen Grooves des Undergroundhits "The Passenger" von Iggy Pop. Geschmeidiges Cha-Cha-Flair verströmte das Vokal- und Instrumentalensemble (wieder verantwortlich: Beate Hacker-Schmid) anhand von Santanas Latin-Rock-Hit "Smooth". Da war es zum brasilianischen Lebensgefühl, das die Bigband (am Pult: Christine Roß) überzeugend mit "Sambeando" im Gepäck hatte, nicht mehr weit, ehe sie beim hardrockigen "Welcome to the Jungle" der Guns N' Roses (sogar lichttechnisch mit sattem Grün unterstützt) musikalisch im Großstadt-Urwald ankam. Schließlich trafen die verschiedenen Gruppen zum opulenten Finale zusammen und vereinten sich zu ihrer Version von Adeles "Skyfall", der monumentalen James-Bond-Titelballade. Die richtige Stimmung, um sich bei den Musiklehrern zu bedanken und die Abiturienten zu verabschieden. Großes Kino, große Gefühle.
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Heike Haberl