Vohburg
"So voll wie heuer war es noch nie"

Der erste Schultag ist ein Großereignis für die Kleinen und die Erwachsenen

12.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:30 Uhr

Foto: Susanne Lamprecht

Vohburg/Münchsmünster/Reichertshofen (las/DK) Groß müssen sie sein, idealerweise selbst gemacht und individuell verziert. Auf jeden Fall aber gefüllt mit allerlei Leckereien, Spielzeug und Stiften. Die Rede ist freilich von den unzähligen Schultüten, die am ersten Schultag dabei waren.

In Vohburg und Münchsmünster wurden diesmal 74 beziehungsweise 42 Mädchen und Buben eingeschult. Unglaublich aufgeregt waren sie, die über 70 Erstklässler, die an diesem Dienstag in Vohburg um kurz vor halb neun in die Agnes-Bernauer-Halle strömten. Mit großen Augen hörten sie zu, wie die Kinder der zweiten Klassen Lieder und Gedichte vortrugen und sie, die neuen Kleinen, in der Schule willkommen hießen. Fast noch spannender war es, der Rektorin und dem Bürgermeister zuzuhören, die versicherten, dass es für die Aufregung gar keinen Grund gebe. In der Schule sei es, das versicherte jedenfalls Bürgermeister Martin Schmid, "nämlich schön. Sogar noch schöner als im Kindergarten, weil man jetzt zu den Großen gehört".

So richtig glauben wollte das das ein oder andere frisch gebackene Schulkind aber noch nicht. Denn bei dem ein oder anderen war die Aufregung gar so groß, dass er, als er aufgerufen wurde, um sich seiner neuen Klasse anzuschließen, einfach sitzen blieb und weiterhin mit großen Augen in die Runde blickte.

Fast noch nervöser als die Kinder, so schien es, waren allerdings die unzähligen Eltern, Großeltern, Freunde, Geschwister, Onkel und Tanten, die so zahlreich wie wohl noch nie zuvor in die Halle strömten, Fotos schossen und ihre Abc-Schützen beim Weg in den Ernst des Lebens begleiteten. "Wir haben weniger Kinder als im Vorjahr, aber die Halle ist so voll wie immer und das ist doch auch schön", kommentierte Schmid schmunzelnd.

Eine Beobachtung, die auch Münchsmünsters Rektor Michael Hanna machte: "Ich glaube, so voll wie heuer war es noch nie", sagte er und machte sich daran, etwas Ordnung ins Chaos des ersten Tages zu bringen. Geübt dirigierte er die Kinder auf die bereitstehenden Bänke und die Eltern dahinter. Danach lief alles wie am Schnürchen: Auch hier wurden die neuen Erstklässler mit Liedern und Gedichten willkommen geheißen und im Anschluss ihren Klassen - in Münchsmünster sind es in diesem Jahr zwei, in Vohburg drei erste Klassen - zugewiesen.

Viel stand für diesen ersten Tag dann freilich in keiner der beiden Schulen auf dem Programm. Ein bisschen gegenseitiges Kennenlernen. Ein bisschen ankommen in der neuen Umgebung. Für die Eltern ein Elterncafé, in dem sie auf ihre Sprösslinge warten konnten, bis der erste, nur wenige Stunden lange Schultag, zu Ende ging.

Und dann folgte hier wie auch in allen anderen Schulen im Landkreis und wohl auch sonst im ganzen Land das wohl wichtigste überhaupt an diesem ersten Tag im neuen Leben als Schulkind: das Auspacken der Schultüte. Das Vergleichen mit dem Banknachbarn und den neu gewonnen Freunden. Das gemeinsame Spielen und natürlich auch schon die erste Hausaufgabe: Malen, was drin war in der großen bunten Tüte, die den ersten großen Schritt ins neue Leben markiert.

In Reichertshofen erlebten gestern 36 Schulanfänger ihren ersten Schultag. Sie wurden nach dem gemeinsamen Anfangsgottesdienst von der neuen Rektorin, Andrea Dietenhofer, und den Schülern der Klassen 4a und 4b in der Turnhalle mit einem kleinen Programm willkommen geheißen. Im Anschluss ging es mit den Lehrkräften, Renate Wanie und Annett Maryniak, in die Klassenzimmer, und die Kinder erlebten ihre erste Schulstunde.