Vohburg
Ein "dringendes Bedürfnis"

Im Café Demmel in Vohburg wurde früher Bier gebraut

13.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:19 Uhr

Das Café Demmel war früher eine Institution in Vohburg, heute steht an dieser Stelle - nicht weniger markant - die Mediathek. ‹ŒRepro: las

Vohburg (DK) Das Café Demmel ist, obwohl es schon seit Jahren nicht mehr existiert, in Vohburg und auch darüber hinaus vielen ein Begriff. Dass hier früher aber einmal Bier gebraut wurde, das wissen nur die Wenigsten. Dabei liegen hier die Ursprünge der alt ehrwürdigen Vohburger Einrichtung.

Die Brauerei an der Agnes-Bernauerstraße 1, also dort, wo heute die repräsentative Mediathek der Stadt in dem markant roten Gebäude untergebracht ist, gehörte sicherlich nicht zu den Ältesten in Vohburg. Wie alt sie ganz genau war, lässt sich heute zwar nicht sagen, sicher ist aber, dass der Weißbierbrauer Johann Zagler um 1900 damit begann, selbst gebrautes Bier in seinem Lagerkeller zu verkaufen.

1919 dann erhielt der Konditor Alois Schmid die Konzession zum Ausschank von Weißbier in seinem Café auf demselben Gelände. Etwas später wurde die Konzession zunächst entzogen, später aber wieder erteilt: Schmid, so hieß es, habe das Anwesen von Peter Amberger gekauft, "der hier früher seine Weißbierbrauerei ausübte, die jetzt auf Hausnummer 188 besteht". Dadurch seien es nicht mehr oder weniger Wirtshäuser geworden als bisher auch.

1920 erhält Schmid zusätzlich die Erlaubnis, Wein, Brandwein und Likör auszuschenken. Wenige Jahre später übernimmt Georg Demmel das Café und erhält ebenso die Konzession für alkoholische Getränke. "Es besteht ein dringendes Bedürfnis dafür", befand der Bürgermeister damals.

Viele Jahre bestanden das Café und vor allem die Konditorei danach noch weiter. 2009 schließlich wurde das Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.