Ingolstadt
Gegen den Trend

Unfallzahlen in der Stadt Ingolstadt im Gegensatz zum Gesamtbereich des Polizeipräsidiums rückläufig

22.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:03 Uhr
Martin Adamczyk
Vier Fahrzeuge waren heute morgen bei einem Auffahrunfall auf der A9 zwischen Allershausen und Pfaffenhofen beteiligt. −Foto: Einödshofer

Ingolstadt (DK) Der Bereich des Polizeipräsidiums umfasst die zehn Landkreise Erding, Freising, Ebersberg, Dachau, Starnberg, Landsberg, Fürstenfeldbruck, Eichstätt, Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und die Stadt Ingolstadt. Es ereigneten sich hier 6486 (Vorjahr 6617) Verkehrsunfälle mit Personenschaden, bei denen 8474 (8723) Personen verletzt wurden, so die Polizei. Im Jahr 2018 verloren 75 Menschen auf den Straßen im Präsidialbereich ihr Leben, 15 Personen mehr als im Vorjahr.

Der Anstieg hier sei besonders auf die gestiegene Anzahl der Todesopfer bei den Motorradfahrern zurückzuführen, so das Präsidium.

In Ingolstadt blieb die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden mit 743 (Vorjahr 745) fast gleich. Verletzte gab es 908 (907). Während die Fälle von Unfallflucht von 1184 auf 1169 sanken, stieg die Zahl der Unfälle bei denen Alkohol im Spiel war von 67 auf 77 an, ein Plus von 14,9 Prozent. Die Zahl der Unfälle, bei denen andere berauschende Mittel, also Drogen, im Spiel waren, verdoppelte sich nahezu. Sie stieg von sechs auf elf Fälle an - 83,3 Prozent mehr als 2017, meldet die Polizei.

Im Zehn-Jahres-Vergleich wird deutlich, dass die Unfallzahlen in Ingolstadt seit 2009 zunächst deutlich nach oben geklettert sind. Sie stiegen von 3828 Unfällen im Jahr 2009 auf 4990 im Jahr 2016, dann setzte ein Rückgang über 4839 (2017) auf zuletzt 4792 ein. Die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Menschen erreichte im Jahr 2013 mit sieben Toten einen traurigen Höchststand. Seitdem sank die Zahl der Verkehrsopfer wieder. Jeweils zwei Tote weist die Statistik für 2017 und 2018 aus.

Markant ist dagegen der Rückgang der Unfälle in Ingolstadt, die auf zu schnelles Fahren zurückzuführen sind. Hier meldete die Statistik für 2009 noch 227 Fälle, 2010 sogar 327. Im vergangenen Jahr waren es dagegen nur noch 129, so die Zahlen der Polizei. Zunächst fast kontinuierlich gestiegen sind innerhalb der vergangenen zehn Jahre die Fälle von Unfallflucht. Von 857 im Jahr 2009 auf 1203 im Jahr 2016. Dann setzte 2017 und 2018 ein Rückgang auf zuletzt 1169 Unfallfluchten ein.

Rückläufig ist die Zahl der Verkehrsunfälle laut der Statistik der Polizei auch im Landkreis Pfaffenhofen. Hier krachte es im Jahr 2018 4333-mal, 2017 waren 4441 Unfälle registriert worden, fünf Menschen kamen dabei ums Leben, vier weniger als 2017. Auch die Zahl der bei Unfällen Verletzten sank von 738 auf 717. Die Zahl der Unfallfluchten stieg dagegen von 680 im Jahr 2017 auf 699 im vergangenen Jahr an. Deutlich gestiegen ist auch die Zahl der Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel war. Sie erhöhte sich im Landkreis um 14 Prozent von 50 auf 57 Fälle, so die Polizei. 2018 kam es im Landkreis Pfaffenhofen zu 78 (77) Motorradunfällen. Dabei wurden 70 (73) Personen verletzt - gestorben ist aber kein Motorradfahrer. 112 (98) Verkehrsunfälle mit Radfahrern wurden 2018 polizeilich registriert. Im Landkreis Pfaffenhofen ereigneten sich 2018 insgesamt sieben (vier) Schulwegunfälle. Dabei wurden sieben (vier) Schüler verletzt.

Im Landkreis Eichstätt hat sich die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr leicht erhöht. Sie stieg von 3765 auf 3777 an. 571 Personen wurden verletzt, im Jahr davor waren es 532 gewesen. Elf Verkehrstote waren zu beklagen, gegenüber zehn im Vorjahr. Rückläufig waren die Fälle von Unfallfluchten. Ihre Zahl sank von 587 2017 auf 544 im Jahr 2018. Deutlich ist allerdings der Anstieg der Motorradunfälle im Bereich der Polizeiinspektion Eichstätt. War in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der Motorradunfälle stetig zurückgegangen - von 66 im Jahr 2014 auf 35 im Jahr 2017 - schnellte sie im vergangenen Jahr nach oben. Die Polizei meldet hier eine Steigerung von fast 30 Prozent auf 45 Unfälle. Ein Unfallschwerpunkt sind die bei Motorradfahrern in der Region beliebten Serpentinen an der B13 bei Eichstätt. Auch die zahlreichen Aktionen der Polizei an dieser viel befahrenen Straße - von Fahrbahnteilern über Beschilderungen bis hin zu Kontrollen - brachten offenbar keine Verbesserungen.

Leicht zurückgegangen sind die Verkehrsunfallzahlen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Sie sanken um 0,7 Prozent von 2861 auf 2842 Fälle. 542 Personen wurden dabei verletzt, neun Menschen starben, im Vorjahr waren es drei gewesen. 38 Unfälle geschahen unter Einfluss von Alkohol.

Martin Adamczyk