Unterhaunstadt
Strom aus Unterhaunstadt

Ortstermin informiert BZA-Mitglieder über geplantes Solarkraftwerk Beeinträchtigungen in der Natur?

30.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Von der Autobahnüberfahrt bei der Deschinger Straße aus (links im Hintergrund am Bildrand die Schmidtmühle) kann man derzeit noch den Mais wachsen sehen. Doch im nächsten Frühjahr soll hier das derzeit größte Solarkraftwerk Ingolstadts entstehen. - Foto: Schlittenlohr

Unterhaunstadt (DK) Wie wird Strom in Unterhaunstadt erzeugt? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Bezirksausschuss Ober-/Unterhaunstadt bei seinem Ortstermin an der Autobahnunterführung am Mailinger Weg. Dort soll auf 5,2 Hektar das derzeit größte Solarkraftwerk Ingolstadts errichtet werden.

Herbert Achtner vom Stadtplanungsamt und Ernst Löcherer vom gleichnamigen Planungsbüro Löcherer+Ryll stellten den BZA-Mitgliedern das Projekt vor. Die Anlage soll von einer neu zu gründenden "Solarpark Ingolstadt GmbH" betrieben werden. Grundsätzlich gab es von Mitgliedern gegen das Projekt keine großen Einwände. Mit dem Bau soll im Frühjahr 2017 begonnen werden. Das Solarkraftwerk soll zwischen der A 9 und der Raffinerie Gunvor sowie zwischen der Deschinger Straße und dem Haunstädter Weg erstellt werden. Einige offene Fragen will der BZA allerdings beantwortet haben. In welchen Straßenbereichen und in welchen Wohnbereichen sind die Bürger betroffen? Bestehen Einschränkungen oder Behinderungen durch den zu erwartenden Kabelnetzausbau? Über welchen Zeitraum ziehen sich die Baumaßnahmen hin? Wo erfolgt die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz?

Auch die Frage nach der Beeinträchtigung der Natur spielte eine große Rolle. Im Besonderen hakte da die ehemalige Geschäftsführerin des Bundes Naturschutz, Georgine Müller, nach und wollte als BZA-Mitglied wissen, wie es um die Mahd und den Vogelschutz stehe. Der BZA sprach sich dafür aus, dass insbesondere die Vorschläge des Landesbundes für Vogelschutz aufgenommen werden, der unter anderem statt der Mahd bevorzugt eine Beweidung durch Schafe vorzieht. Auch die dort beheimatete seltene Vogelart des Gelbspötters wurde aufgeführt.

In der darauffolgenden Sitzung im Sportheim des TSV Oberhaunstadt befasste sich der BZA verstärkt mit dem Bürgerhaushalt 2017. Nach der generellen Kürzung aller Bürgerhaushalte auf 40 Prozent steht dem BZA nur noch der Mindestbetrag von 20 000 Euro zur Verfügung. BZA-Chef Michael Kraus schlug vor, davon 6000 Euro als Pauschalantrag einzusetzen und jeweils 7000 Euro für die Schule Oberhauná †stadt zur Schulhofumgestaltung und für den Spielplatz am Wiesenweg zu verwenden. Die Mitglieder stimmten dem zu. Für weitere geplante Verkehrsmaßnahmen gab es ebenso Zustimmung. So wird in der Draisstraße eine entsprechende Halt- und Parkverbotsregelung geplant, in der Söhrstraße soll eine Spielstraßenregelung mit den dazugehörenden neuen Parkbuchten kommen. Zurückgestellt wird die Planung des Dorfplatzes am Hauenstattplatz, denn der Besitzer des ehemaligen Gasthofs Englwirt hat dort ein Baugesuch für die Erstellung von drei Wohnhäusern mit Tiefgarage gestellt.

Ärger gibt es im neuen Baugebiet an der Lentinger Straße, da dort einige Anwohner eine kurze Anfahrt zu ihren Garagen über den Geh- und Radweg der Lentinger Straße nutzen. BZA-Vorsitzender Michael Kraus schlug vor, Polder anzubringen, die vom Rettungsdienst im Notfall zu entfernen seien. Breite Zustimmung war ihm sicher.

Verwunderung löste ein Bericht im DK aus, dem zu entnehmen war, dass im Verkehrsentwicklungsplan ein neuer Autobahnanschluss auf Unterhaunstädter Flur weiterhin verfolgt werde. Die anwesenden Stadträte Franz Wöhrl, Peter Springl und Franz Hofmaier erklärten dazu unisono, "daraus wird nichts". Die BZA-Mitglieder hörten dies nur zu gern.