Ingolstadt
Thema KI: OB will "absolute Spitzenforschung"

19.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:32 Uhr

Ingolstadt (hl) Dass Ministerpräsident Markus Söder in seiner ersten Regierungserklärung ein Bekenntnis zum Auto abgelegt und sogar einen regelrechten Autopakt von Politik und Industrie zur Sicherung dieser (bayerischen) Schlüsseltechnologie angekündigt hat, wird in der Autostadt Ingolstadt weithin mit Genugtuung gesehen, hat andererseits aber nicht wirklich überrascht.

Mehr aufhorchen lässt aus lokaler Perspektive da schon die Absichtserklärung des Regierungschefs, Ingolstadt ebenso wie München, Augsburg und Weiden zum Knoten eines Verbundnetzwerks zur Erforschung der Künstlichen Intelligenz (KI) reifen zu lassen. Offenbar sollen ohnehin bestehende oder im Entstehen begriffene Kapazitäten und Initiativen an der Technischen Hochschule (THI) und im Digitalen Gründerzentrum und natürlich in der Industrie (Audi und kooperierende Unternehmen) genutzt und nach Möglichkeit gebündelt werden.

Für OB Christian Lösel, der beim Thema Digitalisierung bekanntlich aufs Tempo drückt, ist das Entgegenkommen der Staatskanzlei sehr erfreulich. Es gehe unter anderem darum, "den Hochschulstandort Ingolstadt auszubauen und zu profilieren", sagte Lösel gestern dem DK. Es biete sich so die Chance, "weitere Forschungskapazitäten aufzubauen".

Ausgangspunkt sei wegen der Nähe zu Audi sicher die KI in der künftigen Mobilität, so Lösel, er sehe aber bei diesem großen Zukunftsthema auch interessante Ansätze für den Gesundheitsbereich ("E-Health") und für den Handel. An der THI, die auf diesem Feld eine zentrale Rolle einnehmen dürfte, könne vor diesem Hintegrund "absolute Spitzenforschung" gelingen, glaubt der Rathauschef.

Lösel stellt sich vor, in Sachen KI-Entwicklung innerhalb der nächsten drei Jahre bei der THI "einen Nucleus (Kern) zu setzen". Beim Aufbau des geplanten Netzwerkes, so der OB, werde es aber auch darum gehen, die ethischen Fragen einer künftig nicht mehr allein von Menschenhand bewegten Welt zu berücksichtigen. Deshalb sollten hier auch Sozial- und Geisteswissenschaftler - womöglich auch von der Uni Eichstätt - einbezogen werden.