Stammham
Nikolaus kommt mit dem Feuerwehrauto

Besuche bei Kindern am 5. und 6. Dezember äußerst gefragt

02.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Doppelt besetzt: Mit zwei Teams, bestehend aus Nikolaus, Engel und Krampus, ist die Feuerwehr Stammham am 5. und 6. Dezember unterwegs, um Kinder zu überraschen. - Foto: Raith

Stammham (DK) In Stammham kommt der heilige Nikolaus nicht mit dem Rentierschlitten, sondern mit dem Feuerwehrauto. Und das schon seit mehr als 20 Jahren. Damals gab es dort keinen Nikolaus und Michael Betz hat mit der Jugendfeuerwehr deshalb einen Nikolausdienst ins Leben gerufen.

Er ist heute beliebter denn je. Die Organisation liegt unter anderem in den Händen von Silvia Raith. Bereits im Oktober beginnen die ersten Vorbereitungen. Zwei Gruppen, bestehend aus Nikolaus, Krampus und Engel, gehen jeweils am 5. und 6. Dezember in der Zeit zwischen 17 und 20 Uhr von Haus zu Haus, um Kinder zu überraschen, zu beschenken und ihnen ein klein wenig auch die Leviten zu lesen. "Aber das Positive sollte immer überwiegen", sagt Raith. "Schließlich soll der Besuch des Nikolaus ja eine schöne Erinnerung sein", fügt sie hinzu.

Bis vor ein paar Jahren lief die Organisation über das Telefon. Die Eltern buchten einen Termin für diesen kostenlosen Service, gaben gute und schlechte Eigenschaften der Kinder durch und entschieden, ob der Nikolaus in Begleitung kommen soll, also mit Engel und Krampus. Wenn nicht, dann müssen Engel und Krampus eben im Feuerwehrwagen warten, bis Nikolaus fertig ist.

Natürlich hat er sein Goldenes Buch dabei mit den guten und schlechten Taten sowie Geschenke. Das mit den Präsenten sei aber gar nicht immer so einfach, erzählt Raith. Die Eltern sollten sie vor dem Haus oder im Garten bereitstellen, sodass sie der Nikolaus einfach nehmen und den Kindern überreichen kann. Aber wenn die Eltern die Geschenke zu gut verstecken, fällt es dem Nikolaus manchmal schwer, sie gleich zu finden, schließlich ist es im Dezember um diese Zeit schon stockfinster. "Da kommt es manchmal schon vor, dass der Nikolaus mit seinen Engeln vor der Fensterfront der Terrasse auf und abgeht, um Pakete zu suchen - und die Kinder drinnen große Augen bekommen", erzählt Raith und schmunzelt.

Da auch der Nikolaus mit der Zeit geht - die Feuerwehr Stammham sowieso -, gibt es mittlerweile ein Online-Tool auf der Homepage der Wehr, wo man den kostenlosen Dienst buchen kann. Die Nachfrage ist riesengroß. 83 Kinder sind bis dato schon angemeldet, es gibt kaum mehr freie Plätze.

Betrachtet man die aktuellen Angaben der Eltern, dann haben sich die Kinder in den vergangenen Jahren kaum verändert. So wird der Nikolaus aus seinem Goldenen Buch wieder vorlesen, dass das mit dem Zähneputzen noch nicht so gut klappt, das Zimmer dringend mal wieder aufgeräumt werden müsste und er es gar nicht gerne sieht, wenn der Bruder die kleine Schwester ärgert. Nach 20 Minuten ist der Besuch wieder vorbei, der Krampus sitzt schon im Wagen und das nächste Kind freut sich schon, wenn das Feuerwehrauto vor der Tür hält.