Stammham
Jenseits von Gewalt und Drogen

Die Albanienhilfe Stammham unterstützt ein Kinderheim in Elbasan

24.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Hilfe zu Besuch: Regelmäßig fährt Karl-Heinz Werner nach Albanien, um Schwester Almuth in dem Kinderheim in Elbasan zu besuchen. Momentan weilt Schwester Almuth zum Heimatbesuch in Deutschland und hat auch einen Abstecher nach Stammham gemacht, um sich bei Werner zu bedanken - Foto: oh

Stammham (DK) Mit 63 Jahren denken die meisten Menschen an ihre Rente. Schwester Almuth dagegen hat in diesem Alter eine neue Lebensaufgabe übernommen. Sie ist Mitglied im Orden der armen Schulschwestern. Eines Tages, eben im Alter von 63 Jahren, wurde sie gefragt: „Wollen Sie in die Mission gehen“ Ihre Antwort lautete: „Ja.“ Heute ist sie 75 und arbeitet seit gut zwölf Jahren im Kinderhaus Elbasan in Albanien.

Dabei wusste sie damals gar nicht genau, wo Albanien liegt.

Die Geschichte von Elbasan beginnt im Jahr 2000, als die Aktion Sternstunden ein Kinderheim für Buben und Mädchen zwischen vier und 14 Jahren errichtet hat. Um die laufenden Kosten zu stemmen, ist die Albanienhilfe eingesprungen. Von Weilheim aus wird das Kinderheim unterstützt. Und von Stammham in Person von Karl-Heinz Werner, der seit Jahren Spenden sammelt. Bei einer Messe in der Pfarrkirche kamen kürzlich 1380 Euro zusammen. Schwester Almuth, die gerade auf Heimaturlaub in Deutschland ist, strahlte ob der großzügigen Unterstützung. „Diese Kinder brauchen unsere Unterstützung“, sagt sie und erzählt von ihrer Arbeit. In dem Kinderheim und den angeschlossenen Häusern arbeiten 20 Angestellte und betreuen etwa 50 Kinder. Es sind sogenannte Sozialwaisen. Das heißt, sie stammen aus zerrütteten Familien, wurden teilweise schon früh mit Drogen und Gewalt konfrontiert, manche Eltern sind gar in der Psychiatrie. „Die Kinder sind traumatisiert“, sagt Schwester Almuth. Teilweise dauert es Monate, bis sie sich öffnen und ihre Geschichte erzählen.

Die Arbeit in dem Kinderheim ist anspruchsvoll, doch Schwester Almuth bereitet sie trotz ihrer 75 Jahre noch Freude. „Die Kraft nehme ich aus dem Glauben“, sagt sie und erzählt, wie viel Freude ihr die Kinder schenken, wenn die Buben und Mädchen erst einmal Vertrauen gefasst haben.

Im Vordergrund steht die schulische Ausbildung, später können die Mädchen in ein Wohnheim wechseln, die Jungen in eine Einrichtung für betreutes Wohnen und einen Beruf lernen. Als eine der ersten Maßnahmen in Elbasan hat Schwester Almuth einen Brunnen bohren lassen, um die knappe Wasserversorgung zu verbessern. Mittlerweile wurde sogar eine Solarheizung installiert. Doch, um all diese Erfolge zu erreichen und weiterzuführen, braucht es Geld. Geld, das der albanische Staat nicht geben will. Ganz im Gegenteil: Dem Kinderheim und der Albanienhilfe wird ihr Engagement nicht immer leicht gemacht. Das schmälert aber den Einsatz von Schwester Almuth und ihren Mitarbeitern nicht im Geringsten. Sie sind auf Hilfe angewiesen und freuen sich umso mehr, dass sie von Initiativen wie in Stammham von Karl-Heinz Werner so gut unterstützt werden. Nur so können sie Kontinuität in ihre Arbeit bringen und den Kindern dauerhaft helfen.

Spendenkonto: Pfarramt Stammham, Konto 1 05 41 79 29, BLZ 72 16 08 18, Stichwort: Spende Albanienhilfe.