Seit
Angedacht

27.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:29 Uhr

Seit dem letzten Sonntag, dem Passionssonntag, sind in vielen Kirchen die Kreuze mit violetten Tüchern verhüllt. Die verhüllten Kreuze sind ein Zeichen dafür, dass Jesus am Ende seines Lebensweges nicht mehr in der Öffentlichkeit wirken konnte: nicht durch Worte, nicht durch Heilungen und außerordentliche Taten.

Er hat nur noch dadurch wirken können, dass er die letzte Strecke seines Lebensweges als Leidensweg angenommen und getragen hat. Seine Gottheit war verhüllt, nur noch seine schwache Menschheit war sichtbar.

Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche. Sie lädt uns ein, diese letzte Strecke auf dem Lebensweg Jesu mitzugehen. Viele Symbole helfen uns dabei: Die Palmzweige am Palmsonntag erinnern an die Zweige, mit denen die Bewohner von Jerusalem Jesus bei seinem Einzug auf einem Esel als König begrüßt haben.

Die zur Anbetung geöffneten Kirchen am Gründonnerstagabend laden dazu ein, mit Jesus in der letzten Nacht seines Lebens Wache zu halten und zu beten.

Die 14 Stationen des Kreuzwegs, die wir am Karfreitag nachgehen, machen den Weg Jesu von seiner Verurteilung bis zu seiner Grablegung gegenwärtig.

Das Heilige Grab führt uns an die Grabstätte Jesu als Ort der Trauer und der Hoffnung, dass sie nicht die letzte Station ist.

Alle Symbole und alle Gottesdienste in der Karwoche wollen uns helfen, neu zu verstehen und anzunehmen: Diesen Weg ist Jesus für uns gegangen, diesen Weg ist Jesus für mich gegangen. Wie es im Ersten Petrusbrief heißt: „Durch seine Wunden seid ihr geheilt“ (1 Petr 2,24).

Pfarrer Clemens Hergenröder

Katholische Pfarrgemeinde

St. Konrad, Ingolstadt