Reichertshofen (vov) Der Gehweg an der Münchner Straße war bislang ein benutzungspflichtiger Geh- und Radweg. Aufgrund der Initiative von Radfahrern wurde er seit Kurzem als Gehweg beschildert, mit dem Zeichen "Radfahrer frei". Künftig sollen beide Gehwege - ortsein- und auswärts - mit Schrittgeschwindigkeit befahren werden können.
Seit vielen Jahren musste der Geh- und Radweg entlang der Münchner Straße in beide Richtungen von Fahrradfahrern benutzt werden. Aufgrund eines Hinweises durch einen Rohrbacher Bürger hat die Gemeinde die Nutzungspflicht für Radfahrer gelockert. Dies geschah vor allem in Hinsicht auf E-Bike-Fahrer, die es auf bis zu 40 km/h bringen. Sie dürfen dort künftig auch auf der Straße fahren, sind nicht mehr auf den Radweg angewiesen.
Nun bekam der Markt Reichertshofen zu der Sachlage ein Schreiben der Polizeidirektion Geisenfeld. Die Polizei begrüßte ausdrücklich die Entfernung des benutzungspflichtigen Geh- und Radwegs. Insbesondere bei der Benutzung in beide Richtungen - ortsein- und auswärts - sah die Polizei bei der Breite auf einem einzelnen Gehweg aber Probleme. Es hätte im Bereich auch schon Unfälle gegeben. Auch der Seniorenbeauftragte Josef Sterr hatte sich mit einem Schreiben an die Gemeinde gewandt und unterstrich darin die Bedenken der Polizei.
Der Bauausschuss kam nun darin überein, auch die Nutzung des südlichen Gehwegs ortsauswärts für Radfahrer zu gestatten. Bisher war dies nur auf dem nördlichen Gehweg möglich gewesen. Auf diese Weise müssen sich die Radfahrer nicht mehr einen einzigen Gehweg für beide Richtungen teilen. Die Änderung soll in Kürze in Kraft treten.
Besprochen wurde auch der Antrag auf Vorbescheid zur Nutzungsänderung einer bestehenden Gastwirtschaft mit Pension in eine Wohnnutzung. Es handelt sich hierbei um den Reichertshofener Gasthof Sterngarten. Bei diesem würde es sich bereits um die fünfte Gastwirtschaft im Gemeindebereich handeln, die wegfällt. Bisher weggefallen waren das asiatische Lokal am Unteren Markt "Brückenwirt", der Oberbräu, der Gasthof Sirtaki "Schnitzelwirt" und der Waldgasthof St. Kastl. Und wie die Auswertung des ISEK ergeben habe, wünschen sich die Bürger mehr innerörtliche Gastronomie.
"Rein rechtlich wäre das Einvernehmen aber zu erteilen", sagte Bürgermeister Michael Franken (JWU). Bereits in der Vergangenheit waren ähnliche Anträge genehmigt worden. Josef Pfab (CSU) stellte schließlich einen Geschäftsordnungsantrag, um die Angelegenheit im Gemeinderat zu behandeln. Dem schloss sich der Ausschuss dann einstimmig an.
