Reichertshofen
Eine neue Drehleiter für die Feuerwehr

20.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:18 Uhr

Reichertshofen (ok) Große Summen schwirrten durch den Sitzungssaal des Reichertshofener Rathauses, als es in der Dienstagssitzung des Marktgemeinderates um eine neue Drehleiter für die Feuerwehr Reichertshofen ging. Weil die Zehnjahres-Inspektion des Fahrzeugs geschätzt 80 000 Euro kosten würde, hat sich das Gremium für den Neukauf einer Drehleiter entschieden.

Kostenpunkt: rund 650 000 Euro.

Da es für solch ein Feuerwehrauto aber ordentlich Zuschüsse gibt - im Falle der Drehleiter sind es laut Bürgermeister Michael Franken (JWU) rund 310 000 Euro -, kommt das riesige Fahrzeug die Marktgemeinde auf rund 300 000 Euro netto. Lange hielten sich die Räte daher nicht bei der Inspektion im Jahr 2018 für das dann 32 Jahre alte Einsatzfahrzeug auf. Erwin Strasser (JWU) meinte, bei einem Restwert von 35 000 bis 40 000 Euro wäre eine Prüfung für etwa 80 000 Euro betriebswirtschaftlich wenig sinnvoll. FW-Mann Georg Link betonte, ab einer gewissen Bebauung brauche man eben eine Drehleiter. Reichertshofen stelle ein "Mittelzentrum" dar, und umgelegt auf die Einwohnerzahl wären es bei einem Neukauf 40 Euro pro Kopf. "Das sollte uns die Sache wert sein."

Franken erinnerte daran, dass das jetzige Fahrzeug 2007 beschafft worden war. "Es kam aus Japan, hat 60 000 Euro gekostet. Der Umbau auf Linkslenkung kostete nochmals 60 000 Euro. Alles in allem waren es, als es betriebsbereit war, rund 150 000 Euro."

Bei einem Ortstermin hatten die Fraktionen des Gemeinderats das Feuerwehrhaus Reichertshofen besucht, die Notwendigkeit der Beschaffung diskutiert und die vorhandene Drehleiter besichtigt. Franken: "Wenn wir uns für eine Neuanschaffung aussprechen, dauert es eineinhalb bis zwei Jahre, bis die Drehleiter geliefert wird." Einstimmig wurde beschlossen, eine neue Drehleiter zu kaufen. Es folgen die europaweite Ausschreibung und die Anträge auf die Zuschüsse (rund 250 000 Euro vom Staat, rund 60 000 Euro vom Landkreis). Das alte Fahrzeug soll abgegeben werden. "Wenn wir dafür noch etwas bekommen, ist es schön", meinte der Bürgermeister. Auf Nachfrage von JWU-Rätin Andrea Blößl, wie lange denn eine neue Drehleiter ihren Dienst verrichten solle, meinte Franken: "Mindestens 30 Jahre."