Reichertshofen
Aller guten Dinge sind drei

Gemeinderat Reichertshofen stimmt für überarbeiteten Entwurf des Leichenhauses Langenbruck

26.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:29 Uhr

Überarbeitet: Der neue Entwurf für das Leichenhaus in Langenbruck fand im Gemeinderat eine Mehrheit - Foto: Raum-Modul

Reichertshofen (DK) Der dritte Entwurf für das Leichenhaus Langenbruck hat das Rennen gemacht. Das Reichertshofener Gremium stimmte mehrheitlich für die erweiterte Variante von Architekt Florian Schweiger – allerdings gegen die Stimmen der CSU.

Der neue Entwurf von Florian Schweiger bezog drei weitere Anregungen aus der Bevölkerung mit ein, von denen eine aus dem Pfarramt stammte. „Die Variante gefällt mir hervorragend. Wir haben 90 Prozent der Wünsche umsetzen können“, sagte Bürgermeister Michael Franken, ehe er ein kleines Modell davon im Gemeinderat herumreichte.

Der neue Korpus ist nun rechteckig mit einem Satteldach und Biberschwanzziegeln. Auch die Maße des Gebäudes haben sich verändert, es ist jetzt mit 7 mal 11,20 Metern größer geworden. Die Vorhalle mit 4 mal 6,30 Metern wurde ebenfalls erweitert. Da die Gebäudegrundfläche größer ist, sind auch die Kosten gestiegen. Diese liegen nun ohne Abbruch und künstlerische Ausgestaltung bei 320 000 Euro.

Wie Bürgermeister Franken ergänzte, würde die Glocke erst in der Detailplanung festgelegt. Herausgekommen ist am Ende ein relativ klassisches, harmonisches Gebäude mit ein paar modernen Elementen, wie den umklappbaren Flügeltüren.

Im Gremium stieß der Entwurf zunächst auf geteilte Meinungen. Josef Pfab (CSU) kritisierte, wie bereits bei der zweiten Variante, dass man keinen Entwurf eines anderen Planers gesehen habe. „Bei welchem Gebäude der letzten 15 Jahre außer der Aussegnungshalle hat man denn mehr Alternativen gesehen“, stellte Bürgermeister Franken eine Gegenfrage. Auch am bunten Glasfenster schieden sich die Geister. Verschiedene CSU-Räte wollten gerne das bodenhohe Glasfenster nach einem Entwurf von Benedict Schmitz verwirklicht sehen, das sich auch Pfarrer Michael Schwertfirm gewünscht habe.

„Es gibt einen Grund, warum wir das nicht in Bodenhöhe machen“, erläuterte Bürgermeister Franken. Unter anderem würde dann der dahinter liegende Technikraum sichtbar. Wie der Rathauschef betonte, solle der Fensterentwurf von Benedict Schmitz durchaus realisiert werden. Nur eben nicht als Bodenfenster, sondern als Giebelfenster. Von der Glasmanufaktur solle der Entwurf in das passende dreieckige Format gebracht werden, dazu müsse der Entwurf noch etwas ergänzt werden. Josef Pfab (CSU) konnte sich diese Umsetzung nicht vorstellen.

Mehreren anderen Räten, beispielsweise Waltraud Schembera und Marc Geist (beide SPD), gefiel die neue Variante des Leichenhauses sehr gut. Auch Andrea Blößl (JWU) empfand die dritte Variante als „sehr gelungen“. Man habe viele Anregungen der Bürger einarbeiten können. Zweiter Bürgermeister Adolf Kothmeier (JWU) ergänzte: „Wir werden keine Lösung finden können, die jedem passt.“

Mit zwölf zu sieben Stimmen – gegen die CSU-Fraktion – votierte das Gremium schließlich mehrheitlich für den Entwurf. Gleichzeitig wurde das Planungsbüro Raum-Modul aus Ingolstadt mit der Planung und Bauausführung beauftragt. Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektroarbeiten übernimmt das Büro Frey-Donabauer-Wich aus Gaimersheim. Auch bei der Auftragsvergabe gab es vier CSU-Gegenstimmen.