Reichertshofen
"Aggressive Rhetorik besorgniserregend"

Volkstrauertag in Reichertshofen, Langenbruck und Hög

20.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Reichertshofen (vov) Zum ersten Mal fand der Volkstrauertag heuer in Reichertshofen am Samstagabend statt. Grund war der Wegfall der Sonntagsmesse, so dass das Gedenken an die Kriegsopfer mit der Vorabendmesse zusammengelegt wurde.

Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Margaretha und einem anschließenden Gedenken am Kriegerdenkmal wurde der Volkstrauertag in Reichertshofen begangen. Zum Volkstrauertag hatten sich Fahnenabordnungen der Vereine nach dem Gottesdienst am Kriegerdenkmal getroffen. Die Reichertshofener Musikanten spielten würdevoll auf. Bürgermeister Michael Franken (JWU) zeigte in seiner Ansprache Besorgnis angesichts der aktuellen politischen Lage.

"Die aggressive Rhetorik der letzten Monate in aller Welt ist besorgniserregend", sagte Franken. "Die Töne, die wir aus den USA, Nordkorea, Syrien, Türkei, Russland, Ungarn, Polen und zuletzt auch Spanien hören, sind bedrohlich." Auch in Deutschland werde der politische Umgangston rauer und respektloser. "Wann explodiert das Pulverfass"

Franken gedachte der Gefallenen und Opfer der Kriege, aber auch den Opfern von Verfolgung und Terror. "Krieg zerstört und traumatisiert, und immer geht es um Geld. Nur um Geld", so der Rathauschef. Die Folgen des Krieges würden jedoch eine deutliche Sprache sprechen: "Blutbesudelte Sieger und verletzte Trauernde, entstellte und zerstörte Überlebende, zahllose anklagende Tote." Er fasste zusammen: "Es gibt keine gerechten Kriege." Anschließend legte Franken mit Mitgliedern des VdK und der Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft Reichertshofen einen Kranz am Denkmal nieder.

Langenbruck gedachte am Sonntag am Kriegerdenkmal bei der Pfarrkirche der Gefallenen und Vermissten und legte einen Kranz nieder. Hög gedachte am Samstag der Kriegsopfer.