Pförring
Unbezahlbare Erinnerungen

Sammler und Fotograf Adolf Hallermeier stellt Pförring historische Aufnahmen zur Verfügung

29.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Foto: DK

Pförring (DK) Seit etwa 1960 sammelt und fotografiert Adolf Hallermeier Bildmaterial, das er nun in Auszügen dem Markt Pförring zur Verfügung gestellt hat. Bürgermeister Bernhard Sammiller weiß um die Bedeutung der historischen Aufnahmen und freut sich darüber, diesen Schatz konservieren zu dürfen.

Die Leidenschaft des heute 83-Jährigen für die Fotografie entstand eigentlich aus einer traurigen Gegebenheit heraus: Sein Vater hatte ihm und den drei Brüdern nie erlaubt, sich mit seinen Besitztümern zu beschäftigen. Als dieser starb, war die Sehnsucht von Adolf Hallermeier noch immer ungezügelt, und er widmete sich fortan der Kamera seines Vaters. Es begann, was der jüngste der Brüder heute mit Recht sein Lebenswerk nennt: eine Sammlung von vermutlich mehr als 10 000 Dias, die der ehemalige Malermeister zu seinem Eigen zählt. Da ist es nicht verwunderlich, dass ein beträchtlicher Teil der Aufnahmen von einer zweiten großen Faszination Hallermeiers handelt - dem Gartenbau. Der Obstkenner hält heute noch Vorträge und gibt somit sein umfangreiches Wissen an die Nachwelt weiter.

Neben den Aufnahmen von Früchten des Bodens investierte der gebürtige Pförringer Tausende Mark in Bilder von Landschaften, Bauwerken und Leuten aus seiner Heimat. Sein Material beschränkt sich dabei nicht nur auf Schwarz-Weiß-Dias, sondern er zählt auch zu den wenigen Menschen, die noch gut erhaltene Abbildungen auf Fotoplatten besitzen. Da kann ein Treffen mit Adolf Hallermeier schon einmal länger dauern als gedacht. Doch eines ist es nie - langweilig. Nahezu zu jedem seiner Bilder hat der 83-jährige Pförringer etwas zu erzählen, und dank ihm finden sich schnell viele kleine Details in den Bildern, die diese einzigartig machen. Nur selten muss der geradlinige Rentner passen. Seine Bilder und sein Garten haben ihn jung gehalten. Doch auch seine Frau Edeltraud hat einen großen Anteil daran. Vor allem ist es bewundernswert, wie selbstlos sie ihren Mann bei seinen Hobbys unterstützt.

Hallermeier wurde in einer Zeit groß, in der man nicht einfach schnell und kostenlos Fotos mit seinem Smartphone schießen konnte. Neben der entsprechenden Ausrüstung, Geld und Zeit benötigte er vor allem Ausdauer und den richtigen Blick für Motive. Daher zeigen seine Dias und Bilder historische Aufnahmen, die sich nicht rekonstruieren lassen. Die Bilder nehmen den Betrachter mit auf eine Reise in die Vergangenheit unserer Heimat. Sie sprühen vor Nostalgie und Geschichte zur Zeit unserer Groß- und Urgroßeltern und sind damit ein Stück unbezahlbare Erinnerung.

Bürgermeister Sammiller lud Hallermeier nun für einen persönlichen Dank in das Rathaus ein - denn es sei nicht selbstverständlich, dass der 83-Jährige seine Bilder dem Markt Pförring zur Digitalisierung bereitstelle. "Es ist ein bedeutendes Vermächtnis, auf das wir gut achten werden", versprach Bürgermeister Bernhard Sammiller.