Pförring
Neues Baugebiet wird konkret

Marktgemeinderat stimmt Entwurf für "Nordwestlich von Pförring" trotz Kritikpunkten zu

15.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Wo jetzt noch der Weizen sprießt, sollen bald Wohnhäuser aus dem Boden wachsen. Der aktuelle Bebauungsplanentwurf sieht 52 Bauplätze vor, die durchschnittlich 600 Quadratmeter groß und bis auf wenige Ausnahmen für Einfamilienhäuser bestimmt sind - Foto: Kügel

Pförring (kue) Nur noch einen Bauplatz besitzt der Markt Pförring im Hauptort. Der „alte“ Gemeinderat hat deshalb in seiner letzten Sitzung das neue Baugebiet „Nordwestlich von Pförring“ auf den Weg gebracht, obwohl es einige Kritikpunkte gibt.

Der erste Planentwurf des Büros A + J aus Ingolstadt für die zwei zusammen rund 43 000 Quadratmeter großen Äcker nordwestlich von Pförring sah 49 Bauparzellen vor. Der neue Plan weist 52 Bauplätze aus, die durchschnittlich 600 Quadratmeter groß sind. Dafür hat Beatrix Jost-Themann öffentliche Flächen reduziert.

Markträtin Brigitte Dellekönig kritisierte, dass ein Feldweg als Erschließungsstraße genutzt werde, der außerhalb des Bebauungsplans liegt. Damit sei nicht klar, wer die Straße bezahle. Damit verschenke die Gemeinde das Straßengrundstück, fügte ihr Kollege Sebastian Kügel an. Außerdem vermisste er einen Spielplatz und öffentliche Grünflächen. Thomas Batz regte an, die Gebäudehöhen nicht ab Geländeniveau, sondern ab Straßenoberkante zu messen. Bürgermeister Bernhard Sammiller stellte in Aussicht, dass eine benachbarte Fläche für einen Kinderspielplatz gepachtet werden könnte. Die anderen Fragen, zu denen auch der Abfluss des Oberflächenwassers gehöre, sollten und könnten im Rahmen der Trägerbeteiligung geklärt werden. Um das Bauleitverfahren nicht zu verzögern, stimmte das Gremium dem Entwurf zu.

Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Gaden-Ost wurde neu gefasst, um die Art der baulichen Nutzung zu ändern. Statt eines allgemeinen Wohngebiets sollen die zehn Bauplätze auf einem gemeindeeigenen Grundstück als Dorfgebiet (MD) ausgewiesen und Teilgrundstücke der beiden benachbarten Bauernhöfe einbezogen werden. Das M im Kürzel MD der Baunutzungsverordnung steht für Mischgebiet und lässt verschiedene Nutzungen zu. In Dorfgebieten werden vorrangig „die Belange der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe einschließlich ihrer Entwicklungsmöglichkeiten“ berücksichtigt, heißt es.

Für Forchheim wurde eine Ortsabrundungssatzung erlassen, die eine „planungsrechtlich, naturschutzfachlich und baugestalterisch“ verträgliche Ortsrandbebauung zulassen soll.

Der Bund der Selbstständigen (BdS) erhält als Wirtschaftsförderung und zur Traditionspflege 1000 Euro Zuschuss für die Ausrichtung des Georgimarkts.

Von 1972 bis 1997 wurde in Ettling der Abfluss des Kelsbachs vom Wasserwirtschaftsamt (WWA) gemessen. Jetzt will das WWA das noch bestehende Betongerinne wieder für hydrologische Messungen nutzen. Der Gemeinderat gestattet die Nutzung des gemeindlichen Grundstücks. Um den Zugang, der nur über Privatgrund möglich ist, muss sich das WWA selbst kümmern.

Bürgermeister Sammiller gab bekannt, dass „endlich“ auch bei Pförring der linke Donaudeich auf ein sogenanntes hundertjährliches Hochwasser (HQ 100) ausgelegt wird. Der Bauabschnitt zwischen Wackerstein und der Pförringer Donaubrücke werde laut WWA bis Ende 2014 fertiggestellt. Der Abschnitt bis zur Neustädter Donaubrücke folge im Jahr 2015, sofern die Finanzmittel bereitgestellt würden. Am Grundwasserstrom wird die Baumaßnahme nach Angaben des WWA nichts ändern.

Mit einem Gymnasium für Pförring wird’s wohl nichts. Die Landräte aus Kelheim, Pfaffenhofen und Eichstätt seien übereingekommen, dass der Landkreis Kelheim seinen Antrag auf Errichtung eines Gymnasiums aufrechterhält, berichtete Sammiller. Auch ein Zweckverband sei nicht geplant. Die Kosten sollten über Gastschulbeiträge erstattet werden. Kulturreferent Gabriel Engert aus Ingolstadt habe versichert, dass das Apian-Gymnasium sechszügig ausgebaut werde, sodass keine Engpässe bei der Schüleraufnahme zu befürchten seien.