Pförring
Grabungen verteuern Bauplätze

Im Baugebiet "Nordwestlich von Pförring" steigen die Preise

21.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Glasperlen, ein Webschwert und ein Glasbecher gehören zu den Funden aus dem Pförringer Kammergrab, die eine Delegation des Gemeinderats besichtigte. - Foto: Kügel

Pförring (DK) Wegen der archäologischen Grabungen verteuern sich die gemeindlichen Bauplätze im Baugebiet "Nordwestlich von Pförring" um fünf Euro pro Quadratmeter. Gleichzeitig hat der Gemeinderat das Risiko hoher Grabungskosten für Häuslebauer auf maximal zehn Euro pro Quadratmeter begrenzt.

Bodendenkmäler wie das bereits geborgene Kammergrab im Baugebiet "Nordwestlich von Pförring" sind für Archäologen eine Sensation, für den Notar ein Sachmangel und für die künftigen Grundstücksbesitzer ein finanzielles Risiko. Um Letzteres für die Käufer von gemeindlichen Grundstücken zu begrenzen, hat der Gemeinderat beschlossen, die Grabungskosten zu "deckeln". Der Käufer trägt die Kosten für Bergung, Sicherung und Konservierung von Funden bis zu einem Betrag von höchstens zehn Euro pro Quadratmeter. Alle darüber hinausgehenden Kosten trägt die Gemeinde, erklärte Bürgermeister Bernhard Sammiller bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend vor zahlreichen interessierten Besuchern.

Damit die Gemeinde nicht auf den Kosten sitzenbleibt, wurde der Grundstückspreis um fünf Euro erhöht, der damit bei 135 Euro pro Quadratmeter ohne Erschließungskosten beginnt. "Das mag nicht jedem gefallen", meinte Sammiller. Aber auch wenn der Markt das komplette Baugebiet archäologisch hätte untersuchen lassen, hätte man die Kosten umlegen müssen. Da man höhere Kosten und größeren Zeitaufwand befürchtete, stimmte der Gemeinderat dieser Lösung einstimmig zu.

Wie es genau mit den Funden aus dem Kammergrab weitergehen soll, steht noch nicht fest. Die Kosten für Untersuchung, Konservierung und Dokumentation werden auf 70 000 Euro geschätzt. In Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege reduzieren diese sich auf 42 000 Euro. Abzüglich des von Landeskonservator Sebastian Sommer bei einem Besuch des Gemeinderats in München zugesagten Zuschusses von 30 Prozent blieben für den Markt Kosten von 28 000 Euro. Kulturreferent Gabriel Engert habe 10 000 Euro von der Stadt Ingolstadt in Aussicht gestellt, so Sammiller. Weil dann aber die Funde letztlich beim Stadtmuseum landen würden, will der Marktrat darauf zunächst verzichten. Über die Präsentation der Funde, die weitere 25 000 Euro kosten würde, wurde noch nicht entschieden.

Das Baugebiet "Nord-West" wird nach Süden um 7500 Quadratmeter erweitert. Der Marktrat fasste den Aufstellungsbeschluss. Parallel soll geprüft werden, ob das Gebiet an den Erlenweg angeschlossen werden kann oder eine Verbindung über einen bestehenden Feldweg bis zur Ingolstädter Straße möglich ist. Der dazwischen liegende Weg Richtung Dötting wird um einen Meter auf fünfeinhalb Meter verbreitert.

Ärger gab's wegen eines Nachtrags in Höhe von 12 000 Euro für den Austausch von Oberboden im Baugebiet Ettling. Zweiter Bürgermeister Thomas Batz sah hier die Baufirma und das Ingenieurbüro in der Pflicht. 702 Kinder haben am Ferienprogramm teilgenommen. Sammiller dankte den Vereinen und ehrenamtlichen Helfern für ihren Einsatz. Die Kosten von 1150 Euro wurden genehmigt.

Die Freiwillige Feuerwehr Wackerstein bekommt auf Antrag einen Zuschuss von 50 Prozent oder 1750 Euro zu den Materialkosten für ihren Verkaufsstand. Die neu gewählten Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Pförring, Christoph Bürzer und Manuel Unterburger, wurden vom Marktrat bestätigt. Bürzer sei ein Glücksgriff auf dieser Position und bilde zusammen mit Unterburger ein gutes Team, lobte Sammiller seinen Nachfolger und dessen Stellvertreter.