Pförring
Fast 4000 Einwohner im Markt Pförring

Rathauschef zeigt sich bei Bürgerversammlungen erfreut über Zuwachs Bevölkerung wird immer älter

06.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Pförring (DK) Der Markt Pförring kratzt an der 4000-Einwohner-Marke. Der Zuwachs an Bürgern liege nicht am Geburtenüberschuss, sondern am Wanderungsgewinn, sagte Bürgermeister Bernhard Sammiller bei den Bürgerversammlungen in Pförring und den Ortsteilen.

Würden die Flüchtlinge dazuzählen, hätte die Gemeinde schon über 4000 Einwohner. Die Bevölkerung wird laut Sammiller immer älter, vor allem in den kleinen Ortsteilen. "17 Prozent sind über 65 Jahre alt, und nur 17 Prozent stellt die Gruppe der bis 15-Jährigen." Diese demografischen Entwicklungen könne der Markt durch die Baulandpolitik beeinflussen, sagte Sammiller. Bislang habe der Marktgemeinderat auf moderates Wachstum gesetzt. Ob es dabei bleibt? Diese Frage müsse das Gremium bei der Aufstellung des neuen Flächennutzungsplans beantworten. "Der Druck aus dem städtischen Bereich nimmt stetig zu", informierte Sammiller. Aktuell lägen 100 Baulandanfragen von Auswärtigen vor.

"Derzeit leben 59 Flüchtlinge im Pförringer Süden. Ein weiterer Containerstandort im Norden steht bereit", teilte Sammiller mit. 74 Prozent der Pförringer seien katholisch, acht Prozent evangelisch und 17 Prozent konfessionslos. "Auch wenn Pfarrer Michael Saller das nicht gerne hört, die Zahl der Kirchenaustritte ist mit 21 relativ gering", sagte Sammiller.

1608 Bürger des Marktes sind laut Sammiller sozialversicherungspflichtig beschäftigt. "Obwohl es 832 Arbeitsplätze gibt, ist nur für 289 der Wohnort auch der Arbeitsort." Den 1318 Auspendlern stehen 543 Einpendler gegenüber. Die Vollbeschäftigung (0,59 Prozent Arbeitslose) wirke sich mittelbar auf die Finanzen des Marktes aus. "Denn der Einkommenssteueranteil ist mit zwei Millionen Euro doppelt so hoch wie die Gewerbesteuereinnahmen."

Um mehr Arbeitsplätze am Ort und höhere Gewerbesteuern zu bekommen, will die Gemeinde das Gewerbegebiet erweitern, unterstrich Sammiller weiter. Weil mit einem Grundstücksbesitzer allerdings keine Einigung zu erzielen sei, habe der Markt eine Baulandumlegung angeordnet, um wenigstens die Flächen nutzen zu können, die schon im Gemeindebesitz sind. Da nur noch sechs Bauplätze in Gemeindebesitz sind - je zwei in Pförring, Lobsing und Gaden -, arbeite die Verwaltung derzeit an mehreren Baugebieten.

Unter den kommunalen Einrichtungen bereitet derzeit das Seniorenheim dem Bürgermeister Sorgen. Denn wegen des Pflegekräftemangels stünden Betten leer. "Wir sind deshalb auf ausländische Pflegekräfte angewiesen, die im ehemaligen Lehrerwohnhaus untergebracht sind."

Weiter informierte Sammiller: "Mit großem Aufwand konnte die Mittelschule gehalten werden. Allein 180 000 Euro betragen die Schülerbeförderungskosten." Der Zuschussbedarf betrage inzwischen 2252 Euro pro Kind. Besonders erfreut zeigte sich Sammiller, dass die Schülerzahl von 277 auf 301 gestiegen sei. Damit ist für ihn klar, dass "die Mittelschule Bestand haben wird". Die Ganztagsschule müsse also im sanierungsbedürftigen Klassenhaus zwei bleiben, teilte Sammiller mit. Die Kosten für die Erneuerung betragen nach ersten Schätzungen zwischen eine und 1,5 Millionen Euro.