Pfaffenhofen
Weniger Ausländer

14.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr

Pfaffenhofen (DK) Rund elf Prozent der Menschen im Landkreis Pfaffenhofen sind Ausländer. Ende 2017 lebten hier demnach insgesamt 13 267 Ausländer. Wie die Ausländerbehörde am Landratsamt mitteilt, ist das ein Rückgang um 100 Personen gegenüber dem Vorjahr.

Die Ausländer kommen aus 134 verschiedenen Nationen. Die meisten stammen aus Rumänien (1611), der Türkei (1610 Personen) und aus Polen (1454). Danach folgen Bulgarien, Ungarn, Italien, der Kosovo und Österreich.

In den dezentralen Unterkünften im Landkreis Pfaffenhofen befanden sich vergangenes Jahr 989 (Vorjahr: 1316) Personen. Insgesamt 160 Frauen und Männer (2016: 354), hauptsächlich aus Afghanistan und Syrien stammend, haben 2017 ein Bleiberecht bekommen - entweder durch Asylanerkennung, Flüchtlingsschutz oder aufgrund sonstiger Schutzrechte. Bei 491 Männern und Frauen im Landkreis hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge das Asylverfahren negativ entschieden. Die Zahl der abgelehnten Asylbewerber hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr (175) nahezu verdreifacht. In fast allen Fällen wurden gegen den Bescheid Rechtsmittel beim Verwaltungsgericht eingereicht oder es findet eine Reisefähigkeitsüberprüfung anhand von fachärztlichen Gutachten statt. Bei 45 Personen wurde das Asylverfahren verwaltungsgerichtlich unanfechtbar negativ abgeschlossen.

Die Abschiebung in die jeweiligen Heimatländer wird oft durch die fehlenden heimatstaatlichen Dokumente erschwert, so das Ausländeramt. In sieben Fällen dürfen die Menschen doch bleiben, weil sie in einem Ausbildungsverhältnis sind und eine sogenannte Ausbildungsduldung erteilt wurde. 122 Ausländer (Vorjahr: 120) haben außerdem im vergangenen Jahr die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen.

Ausländer, die neu ins Bundesgebiet einreisen und deren Aufenthalt auf Dauer angelegt ist, werden zur Teilnahme an einem Integrationskurs zugelassen, so das Landratsamt. Zudem werden schon seit Längerem in Deutschland aufenthaltsberechtigte Ausländer mit erkennbar hohem Integrationsbedarf oder Sozialleistungsbezieher mit geringen Sprachkenntnissen zur Teilnahme an einem Integrationskurs verpflichtet. Im Jahr 2017 sind dazu 208 Verpflichtungen ausgesprochen worden, 2016 waren es 332. Sanktionsmaßnahmen waren wegen fehlender Mitwirkung in 19 Fällen notwendig.

Die Reichsbürgerbewegung hat die Mitarbeiter der Ausländerbehörde auch 2017 wieder sehr beschäftigt. Der bei deren Anhängern beliebte Staatsangehörigkeitsausweis wurde im vergangenen Jahr 18-mal (2016: 36-mal) ausgestellt.