Oberstimm
Das Fest der 200 000

Mehr Besucher als in den Vorjahren bei der Barthelmarkteröffnung am Freitagnachmittag

29.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Die Brauereigespanne gehören zu jeder Barthelmarkteröffnung dazu und haben es besonders den Kindern angetan. Mehr Pferde gibt es diesen Samstagnachmittag bei den Trab- und Galopprennen sowie natürlich Montagfrüh beim Rossmarkt zu sehen. - Fotos: Rössle

Oberstimm (DK) Mit drei Schlägen hat Bürgermeister Herbert Nerb am Freitagnachmittag den Barthelmarkt eröffnet. Vor allem auf jüngere Besucher übt das viertägige Fest nach wie vor eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus: Das Herrnbräuzelt war bereits Stunden vor der Eröffnung gut gefüllt.

Wenn der gesamte Barthelmarkt so verläuft wie die Eröffnung, dürften am Schluss alle zufrieden sein: Ein Bürgermeister, der im Spatenzelt souverän den ersten Banzen anzapft, deutlich mehr Besucher als sonst am Freitagnachmittag und vor allem Glück mit dem Wetter. Rechtzeitig zum Anstich riss die Wolkendecke auf und die Sonne ließ sich blicken. Alle Optimisten hatten deshalb auf den Regenschirm verzichtet. So auch Herrnbräu-Geschäftsführer Franz Katzenbogen – freilich nur deswegen, weil er ihn immer liegenlässt.

Da der Barthelmarkt seit jeher seine ganz eigenen Gesetze schreibt, verlief auch die diesjährige Eröffnung genauso wie in den Vorjahren. Und das hieß zunächst mal Freibier für alle, die sich ab der Mittagszeit bei der Oberstimmer Kirche einfanden. Die ganz Durstigen waren bereits drei Stunden vor dem offiziellen Anstich unterwegs, um ja nicht zu kurz zu kommen, frei nach dem Motto: „Lieber die Gurgel verrenkt als dem Wirt was geschenkt.“

Für zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft (insbesondere der Brauereien) war auch diese Barthelmarkteröffnung ein fester Termin im Jahreskalender. Eine Attraktion bildeten wieder die Manchinger Vereine mit ihren Fahnenabordnungen, die Oberlandler Gebirgsschützen und natürlich die Pferdegespanne der Brauereien. Unter den Klängen der Zucheringer Blasmusik bewegte sich der Festzug dann zum Lorenz Stiftl, wo Manchings Rathauschef Nerb das erste Fass anzapfte. Nach den Erfahrungen des Vorjahrs wartete er so lange, bis der Zug im Spatenzelt angekommen war. Unter den Gästen war übrigens auch Bonfire-Sänger Claus Lessmann, der den Tegernbacher Schlossbergmusikanten lauschte.

Während die Gäste im Toerring- und im Ingobräuzelt sowie im Weißbiergarten noch ausreichend Plätze vorfanden, war das Herrnbräuzelt zu diesem Zeitpunkt schon gut gefüllt. Die ersten, überwiegend jüngeren Besucher waren schon ab Mittag gekommen, um sich ja einen Platz zu sichern. „Jetz’ is’ Party“, lautete denn auch das Motto. Ungebrochen ist bei der Jugend der Trend zur Tracht. So viele Lederhosen und Dirndl wie am Barthelmarkt sieht man sonst nur selten. Die Frage nach dem Warum ist übrigens recht schnell beantwortet: „Des g’hört einfach dazu.“

Zu den Gewinnern dieses Barthelmarkts, der mit voraussichtlich wieder über 200 000 Besuchern zu den größten und ältesten Volksfesten Bayerns zählt, gehört jetzt schon Markus Kienlein. Sein Hotel, der Manchinger Hof mit 30 Betten, ist komplett ausgebucht. Spannend dürfte es dagegen an diesem Samstag werden, wenn gegen 14.30 Uhr die Pferderennen auf der Wiese neben der B 13 beginnen. Aufpassen sollten alle, die mit dem Auto zum Barthelmarkt fahren. Auf der Bundesstraße wurde heuer erstmals eine mobile Fußgängerampel aufgestellt, was sehr ungewohnt ist, zumal hier Tempo 40 gilt.

Bleiben nur noch zwei Dinge zu klären: Wann man auf den Barthelmarkt geht und ob man einen Regenschirm braucht. Die erste Frage wäre einfach zu beantworten: „Jeden Tag“ (sagen zumindest die eingefleischten Anhänger). Die Antwort auf die zweite Frage weiß Meteorologe Heiko Wuscher von der Manchinger Wetterwarte: „Samstag maximal 22 Grad, wechselnd bewölkt und trocken; Sonntag bis zu 20 Grad, stark bewölkt und zeitweise Regen; Montag höchstens 18 Grad, wechselnd bewölkt und trocken.“