Oberdünzing
Bürger fordern Ampel an der B 16a

Bei einem Ortstermin an der Bundesstraße machen die Anwohner Druck

12.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:30 Uhr

Unmittelbar neben dem Einmündungsbereich nach Oberdünzing an der B 16a hat sich Bürgermeister Martin Schmid mit Vertretern des Landratsamts Pfaffenhofen und des Staatlichen Bauamts Ingolstadt getroffen. Zahlreiche Bürger kamen hinzu, um ihrer Forderung nach einer Fußgängerampel Nachdruck zu verleihen. - Foto: Meßner

Oberdünzing (DK) Die Anwohner der B 16a bei Vohburg haben Unterschriften gesammelt. Sie fordern eine Fußgängerampel, um die Bundesstraße sicher überqueren zu können. Bisher standen die Chancen schlecht, doch nach einem Ortstermin am vergangenen Dienstag keimt Hoffnung auf.

Als Bürgermeister Martin Schmid (SPD) zu reden beginnt, rücken die Bürger näher zusammen. Keine fünf Meter hinter der Gruppe fährt ein Lkw vorbei, ein zweiter folgt in kurzem Abstand. Die ersten Worte des Rathauschefs gehen im Verkehrslärm unter.

Bei dem Ortstermin an der B 16a an der Einmündung nach Oberdünzing geht es nicht um den Lärm, sondern um die Verkehrssicherheit. Etwa 30 Anwohner sind gekommen, darunter mehrere junge Familien mit Kinderwagen, eine Frau ist schwanger. Sie haben Unterschriften gesammelt, weit mehr als 100. Die Bürger fordern eine Fußgängerampel an der Bundesstraße. Bisher haben sowohl das Landratsamt als auch das Staatliche Bauamt Ingolstadt jegliche Anfragen nach einer Ampel abgelehnt.

Doch die Bürger machen Druck und auch Bürgermeister Schmid sagt: "Die Querungshilfe ist gut und schön, aber sie reicht nicht aus." Und fügt nach einer kurzen Pause hinzu: "Es ist keine Verkehrssicherheit gewährleistet." Er wolle nicht erst warten, bis etwas passiert sei. Schmid machte auch klar, dass eine Ampel nicht an den Finanzen scheitern würde. "Die Stadt würde die Kosten übernehmen", sagt er.

Die Königslösung für die Anwohner an der B 16a wäre zweifellos eine Umgehungsstraße. Doch daraus wird nichts. Denn dieses Projekt ist nicht einmal in den Bedarfsplan des Verkehrsministeriums aufgenommen worden, in dem die Planungen für die nächsten zehn Jahre festgehalten werden. Schmid glaubt gar: "Die nächsten 20 Jahre wird das sicher nichts, obwohl es dringend notwendig wäre." Er sagt: "Da sind wir kläglich gescheitert." Er verwies auch auf die "brutalen Zahlen" aus der kommunalen Verkehrsüberwachung. Denn zuletzt wurden von 1700 gemessenen Fahrzeugen etwa 290 wegen überhöhter Geschwindigkeit beanstandet.

Nun also eine Ampel. Max Hanus vom Landratsamt Pfaffenhofen und Karl Beitler vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt hörten sich die Klagen und Forderungen der Bürger geduldig an. Den Betroffenen geht es vor allem um die Kinder. Es ist zu gefährlich, über die B 16a zu kommen, heißt es vielfach. Die Querung ist zu unübersichtlich, der Verkehr zu viel und zu schnell - so die Argumentation. Viele Mütter und Väter fahren deshalb ihre Schützlinge lieber mit dem Auto zur Schule. Die Experten machten deutlich, dass für eine Ampel gewisse Voraussetzungen erfüllt sein müssten, sie waren aber nicht grundsätzlich gegen die Wünsche der Bürger. Zu den Bedingungen gehört vor allem ein entsprechend hohes Verkehrsaufkommen. Die Stadt sagte zu, die Zahlen weiterzugeben. Sollten die beiden Behörden grünes Licht geben, wovon Bürgermeister Schmid ausgeht, dann wird sich ein Verkehrsexperte die Situation anschauen und nach einem geeigneten Standort für eine Ampel suchen. "Das könnte ein Problem werden", meinte Hanus. Eine Fußgängerampel muss schon von Weitem erkennbar sein, zudem sollte sie nicht direkt in der Kreuzung stehen, aber auch nicht zu weit weg, da sie sonst nicht benutzt wird. Zudem fügte Hanus hinzu: "Eine Querungshilfe und eine Ampel sind nicht sinnvoll." Das heißt, es könnten umfangreichere bauliche Maßnahmen nötig werden, etwa wenn die Verkehrsinsel verschwinden muss. Bürgermeister Schmid brachte sogar noch einen Verkehrskreisel ins Spiel, doch Hanus und Beitler meinten unisono, dass ein Kreisverkehr für die Fußgänger und Radfahrer keine zusätzliche Sicherheit biete.

Der Vohburger Bürgermeister drängte das Landratsamt und das Bauamt dazu, dass noch in diesem Jahr eine Entscheidung fallen muss, sodass im nächsten Frühjahr diese Sicherheitslücke an der B 16a geschlossen werden könne. Mit diesem Vorgehen waren auch die Bürger einverstanden. "Diese Aussage ist gut", sagte deren Sprecherin Yasmine Limberger. "Wir verlassen uns auf Ihr Wort", fügte sie hinzu. Am Ende spendeten die Bürger sogar noch Applaus, und da just in diesem Moment kein Lastwagen vorbeifuhr, war er sogar deutlich vernehmbar.