Oberdolling
Wie viel Wasser braucht Oberdolling?

Bürgermeister: Alte Behälter müssen saniert oder neu gebaut werden Entnahme eines größeren Betriebs noch unklar

22.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Vom desolaten Zustand der Wasserversorgung in der Gemeinde Oberdolling machten sich die Gemeinderäte kürzlich ein Bild. - Foto: Gerstmayer

Oberdolling (DK) "Wir müssen sanieren", betonte Bürgermeister Josef Lohr in der Sitzung des Oberdollinger Gemeinderats am Mittwochabend und meinte damit die Wasserversorgungsanlage des Orts. Besonders die Behälter aus dem Jahr 1964 seien desolat. "Diese müssen wohl komplett neu ersetzt werden." Über die Lösungsmöglichkeiten sprachen Vertreter von drei Planungsbüros.

Harald Kienlein vom gleichnamigen Planungsbüro aus dem Landkreis Landshut plädierte dafür, die alten Behälter komplett zu ersetzen und die neueren Anlagen aus dem Jahr 1997 zu sanieren. Er schätzte die Kosten dafür auf rund eine Million Euro. Ähnlicher Meinung war Joachim Maßow vom Büro Wipflerplan (Pfaffenhofen). Möglicherweise könne man den Altbau auch aufstocken. Claudia Scharnagl vom Büro U.T.E. aus Regensburg riet, den Behälter von 1997 zu sanieren. Außerdem müsse eine Bedarfsfeststellung erfolgen, "damit man weiß, wie hoch der Verbrauch in 20 Jahren sein wird".

Alle drei Experten sagten übereinstimmend: Größtes Problem derzeit sei ein größerer ortsansässiger Betrieb. Dieser besitze zwar einen eigenen Brunnen, entnehme aber unregelmäßig Wasser von den kommunalen Anlagen. Niemand könne derzeit exakt vorhersagen, in welche Richtungen die Entwicklungen hier gingen, so die Planer. Solange dies nicht feststehe, sei der Wasserverbrauch nur schwer zu ermitteln. Das große Unternehmen müsse finanziell beteiligt werden, stellte Bürgermeister Josef Lohr heraus. Die Gemeinde will mit einem der drei Planungsbüros einen Vertrag abschließen. Laut Lohr könnten die Bauarbeiten 2019 beginnen.

Der Gemeinderat stimmte dann einem Bauantrag der Kommune zu. Diese will eine Veranstaltungshalle mit Backofen am Vereinszentrum "D'Roßschwemm" errichten. Das neue Gebäude soll nicht unterkellert werden. Das Projekt kostet Lohr zufolge rund 154 000 Euro (ohne Planungskosten).

Für den künftigen regionalen Gemeinschaftstarif beim Personennahverkehr kauft die Kommune nach dem Willen des Gemeinderats ein kleines Fahrkarten-Vorverkaufsgerät für rund 1700 Euro, das künftig in der Bank oder der Gemeindeverwaltung aufgestellt werden soll. Bürgermeister Lohr stellte klar: Die Gemeine müsse künftig für jeden Busstopp zahlen. "Ansonsten fahren die Busse durch Oberdolling, ohne zu halten."

Die Gemeinde kauft außerdem noch ein Löschfahrzeug HLF 20 für die Feuerwehr. Dieses kostet nach Abzug der Fördergelder rund 153 000 Euro. Die Aktiven der Wehren in Ober- und Unterdolling werden zusätzlich mit 19 Softshelljacken und Handschuhen ausgestattet - Kostenpunkt: rund 1000 Euro.