Oberdolling
Gemeinde Oberdolling muss angehäuftes Defizit korrigieren

Übertragung zur Beseitigung des Abwassers auf Verwaltungsgemeinschaft verschiebt sich um ein Jahr

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Bürgermeister Josef Lohr ehrte Gemeinderat Christian Koch (rechts) für dessen langjähriges Engagement. - Foto: Gerstmayer

Oberdolling (DK) Gleich zu Beginn der jüngsten Gemeinderatssitzung in Oberdolling hatte Bürgermeister Josef Lohr eine ehrenvolle Aufgabe: Er zeichnete Christian Koch (CSU) für sein langjähriges kommunalpolitisches Engagement im Auftrag des Innenministeriums aus. Lohr überreichte die von Landrat Anton Knapp unterzeichnete Urkunde.

Koch ist seit 1996 Gemeinderat und seit 2011 zweiter Bürgermeister der Gemeinde.

Danach ging es mit brisanten Themen weiter. Die eigentlich zum Jahreswechsel geplante Übertragung zur Beseitigung des Abwassers auf die Verwaltungsgemeinschaft Pförring muss laut Lohr um ein Jahr verschoben werden. Er nannte als Grund für die Verschiebung die Unterdeckung von 181 000 Euro. Die Gemeinde habe jetzt die Zeit, das in den vergangenen vier Jahren angehäufte Gebührendefizit zu korrigieren. Der Verlust sei aus dem Haushaltsplan bekannt und politisch gewollt gewesen. Derzeit werde in Oberdolling eine Gebühr von 2,20 Euro pro Kubikmeter Abwasser verrechnet. Lohr zufolge wird derzeit vom Ingolstädter Sachverständigenbüro Suchowski eine Nachkalkulation erstellt.

Der kleine Ortsteil St. Lorenzi soll auch vom schnellen Internet profitieren: Wie Walter Huber von der Breitbandberatung Bayern aus Neumarkt empfahl, steigt die Gemeinde in ein weiteres Förderprogramm ein. Dadurch entstehen Kosten von 3570 Euro.

Wie es kommen kann, wenn Gemeinden Baugebiete mit viel Grün planen, zeigt der Fall Josef Lechner aus Oberdolling: Ein von der Gemeinde vor Jahren gepflanzter Baum richtet jetzt Schäden in seinem Grundstück an der Jesuitenstraße an. Bürgermeister Lohr zeigte in der Sitzung Bilder, die zeigen, wie das Wurzelwerk sich in das Grundstück bohrt. Der Gemeinderat beschloss, dass Lechner den Baum auf eigene Kosten entfernen darf. Er muss allerdings eine Ersatzpflanzung vornehmen. Die Gemeinde gibt die Baumart vor.

Zu Wohngebieten gehören auch Spielplätze: Die Gemeinde will eine Anlage im neuen Baugebiet "Am Oberdorfer Berg West" schaffen. Laut Bürgermeister Lohr muss dazu jedoch vorher eine Ausgleichsfläche geschaffen werden. Darüber hinaus will die Gemeinde die bestehenden Anlagen modernisieren. Um zu erkunden, was gemacht werden muss, wollen die Gemeinderatsmitglieder die Spielplätze in Augenschein nehmen. Danach soll entschieden werden, was zu tun ist.