Oberdolling
Beim Funkmast nicht auf Wellenlänge

Bürgermeister und Bürgerinitiative wollen Anlage auf einem Hausdach in Oberdolling verhindern

17.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:51 Uhr

Oberdolling (DK) Ein Funkmast erregt zurzeit die Gemüter der Oberdollinger. In der Jurastraße wird momentan eine solche Sendeanlage für Mobilfunk auf einem Hausdach errichtet. Deshalb wurde in der Gemeinderatssitzung am Dienstag kurzfristig die Tagesordnung geändert.

Das Interesse an dem Thema war so groß, dass die Stühle im Sitzungssaal nicht für die Besucher ausreichten. Mittlerweile hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die den Bau des Funkmastes verhindern will.

„Die Gemeinde hat wenig bis gar keine Möglichkeiten, den Bau zu verhindern“, stellte Bürgermeister Josef Lohr zu Beginn der Gemeinderatssitzung fest. Diese Anlage sei deutlich zu groß. Mobilfunkanlagen seien aber bis zu einer Höhe von zehn Metern ab der Dachkante eines Hauses genehmigungsfrei. Lohr berichtete von einem Gespräch über dieses Thema im Landratsamt Eichstätt. Im Juni hatte darüber auch ein Vertreter der Telekom in Oberdolling referiert. Er habe die Situation aber „eher verniedlicht“, kritisierte Lohr.

Gemeinderat Georg Elender sagte, ein Gutachten und eine baldige Informationsveranstaltung für die Bürger seien wichtig. Bürgermeister Lohr kündigte an, er werde weitere Gespräche führen, um die Anlage „auf den letzten Drücker“ noch verhindern zu können. Üblicherweise würden Funkmasten zehn bis 15 Jahre auf Hausdächern stehen.

Die Vertreter der Bürgerinitiative befürchten „gesundheitliche Gefahren durch die von der Mobilfunkanlage ausgehende Strahlung“ und den Wertverlust von Immobilien, wie sie am Rande der Sitzung sagten. Sie fragen sich, ob ein so großer Masten auf einem Einfamilienhaus zulässig sei.

Außerdem ging es in der Sitzung am Dienstag ums Wasser: Die Wasserversorgung der Gemeinde Oberdolling weist beim Jahresabschluss einen Verlust von 14 839 Euro vor Steuern aus, so Bürgermeister Josef Lohr. Damit habe sich das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um knapp 29 000 Euro verschlechtert. „Da der steuerliche Mindestgewinn nicht erreicht wurde, musste auch keine Konzessionsabgabe geleistet werden“, sagte Lohr. Die Wasserversorgung umfasst ausschließlich die Gemeinde Oberdolling. Der Kubikmeterpreis beträgt 92 Cent. Ein rund 70 Meter tiefer Brunnen liefert laut Lohr „gutes Wasser“. Für den Extremfall existiere ein Notverbund mit Kasing. Dabei müssten künftig „einige Dinge geklärt werden“. Möglicherweise komme auch ein anderer Notverbund in Betracht. Lohr: „Die Gemeinde denkt da an Altmannstein.“

Zweiter Bürgermeister Christian Koch trug den Bericht der Rechnungsprüfung für das Jahr 2013 vor. Darin werden Bürgermeister Josef Lohr und der Verwaltung eine ordnungsgemäße Arbeit bescheinigt.

Die Treppenhausbeleuchtung im Rathaus wird erneuert, da sie laut Lohr nicht mehr zeitgemäß ist. Die Lampen seien nicht energiesparend. Der Gemeinderat beauftragte den Bürgermeister, Angebote einzuholen und selbstständig zu entscheiden. Der Gemeinderat vergab Aufträge für die Personalküche und die Einfriedung der Kinderkrippe. Sie soll Ende Februar eröffnet werden.

Zweiter Bürgermeister Christian Koch erkundigte sich über die Personalstärke der Krippe. Josef Lohr informierte dazu, dass es am 15. Januar ein Gespräch mit dem Verein Kinderwelt aus Gaimersheim, der die Kinderkrippe betreibt, geben werde. Für die Bevölkerung soll es auch eine Informationsveranstaltung geben.