Ober-/Unterhaunstadt
Eine Bühne für den Fahrrad-Funktionär

Bezirksausschuss befasst sich mit der Radwegeplanung allgemein und mit der Situation am Schneller Weg im Besonderen

26.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Die Radwegeführung am künftigen Schneller Weg, der von der sogenannten Marktkaufkreuzung (Bild) am früheren Kaufhaus vorbei östlich des Audi-Werks zur Ettinger Ostumgehung führen soll, beschäftigte jetzt den Bezirksausschuss für Ober- und Unterhaunstadt. ‹ŒArch - foto: Eberl

Ober-/Unterhaunstadt (DK) Der Bürgerhaushalt für das laufende Jahr und ein Referat über das Radwegenetz der Stadt bildeten die Schwerpunkte der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BZA) Ober-/Unterhaunstadt. Vorgestellt wurden dabei auch die geplanten Fahrradvorrangrouten.

Wie der BZA-Vorsitzende Michael Kraus bei der Versammlung im Gasthaus Treffer in Unterhaunstadt berichtete, sei der Stadtrat in seiner Sitzung im Dezember wieder zur alten Regelung für die Bezuschussung des Bürgerhaushaltes zurückgekehrt. Somit stehen dem BZA Ober- / Unterhaunstadt zu den bereits vorhandenen 20 000 Euro weitere 19 000 Euro zur Verfügung. Kraus forderte alle BZA-Mitglieder und Bürger auf, möglichst bald Vorschläge für die Verwendung des zusätzlichen Geldes zu machen. Bereits vom BZA beschlossen sind für dieses Jahr die Vergabe von 5000 Euro für die Grund- und Mittelschule Oberhaunstadt, von 1800 Euro für einen Defibrillator auf dem Gelände des TSV Oberhaunstadt, von 3200 Euro für den Kindergarten St. Peter und als Pauschalansatz 10 000 Euro. In diesem Zusammenhang ließ der Vorsitzende auch über Übernahme der Kosten für den zerstörten Hundekotbeutelspender im Augrabenpark abstimmen.

Anschließend stellte Thomas Kirchhammer, der stellvertretende Kreisvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), die Pläne für das Radwegenetz in Ingolstadt vor. Diese sollen im ersten von vier Schritten im nordwestlichen Stadtgebiet mit einer "wegweisenden Beschilderung für den Radverkehr" verwirklicht werden. So sollen künftig sogenannte Fahrradvorrangrouten dazu führen, die "Reisegeschwindigkeit zu erhöhen", so der Referent. Dass es mit dem Fahrrad ebenso schnell wie mit dem Auto gehen könne, führte er selbst beispielhaft an: "Mit dem Fahrrad brauche ich von meinem Wohnort Eitensheim zu meinem Arbeitsplatz im Ingolstädter Rathaus höchstens 40 Minuten, mit dem Auto brauche ich zuerst zum Parkplatz und dann weiter zu Fuß genau solang". Kirchhammer plädierte auch dafür, Anreize zu schaffen, damit Autofahrer auf den Bus umsteigen. Kritische Punkte gibt es seinen Ausführungen nach im Radkonzept in Ober- und Unterhaunstadt in zwei Bereichen: Bei der Querung der Beilngrieser Straße auf Höhe des Mühlwiesenwegs und beim Lückenschluss durch einen Rad- und Gehweg beidseits der Deschinger Straße im Abschnitt Am Augraben und Lentinger Straße. Kirchhammer ist - wie berichtet - einer der Kläger gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Schneller Weg. Am heutigen Dienstag soll in der Sache vor dem Münchner Verwaltungsgericht verhandelt werden.

Konkret äußerte sich Kirchhammer zum Projekt Schneller Weg. In seiner Funktion als Vertreter des ADFC bemängelte er, dass der Verein nicht in die Planung mit einbezogen worden war. Die geplante Radwegquerung der vorgesehen Unterführung der Bahnlinie zur Nürnberger Straße sei aus seiner Sicht zu schmal und zu unübersichtlich und deshalb viel zu gefährlich. Sein Vorschlag lautete, eine überirdische Querung mit Schranke zu schaffen. Diese Lösung würde zudem die hohen Kosten erheblich mindern.

Im weiteren Verlauf kündigte BZA-Chef Michael Kraus an, dass demnächst bei einem Ortstermin die Parkverhältnisse in der Bahngasse besichtigt werden müssten. Hier gäbe es mögliche Probleme beim Einsatz von Rettungsfahrzeugen. Diese Probleme können auch in der Wolfgangstraße entstehen, deshalb solle der östliche der drei Parkplätze wieder entfernt werden, so der Vorschlag.

Auswertungen von Geschwindigkeitsmessungen lagen dem BZA aus der Lentinger Straße und vom Weckenweg vor. Da die gemessenen Geschwindigkeiten der Autos besonders auf der Lentinger Straße sehr hoch waren, solle nun die Tempo-30-Zone erweitert werden, so Kraus. Dadurch sollen auch die Kinder besser geschützt werden, deren Weg dort entlang zur Schule führt.

Wie Kraus weiter berichtete, wird das Telefonhäuschen in der Georgstraße laut einer Mitteilung der Telekom im Frühjahr abgebaut. Von diesen Telefonhäuschen gäbe es im Stadtgebiet nur noch zwei. Diese wirtschaftlich zu unterhalten, sei nicht mehr rentabel, so die Telekom. All diesen Punkten stimmten die Ortsteilpolitiker zu.

Im Frühjahr findet wieder die jährliche Ramadama-Aktion in den Ortsteilen statt. BZA-Mitglied Josef Petz werde diese wie üblich organisieren, der Termin werde noch bekannt gegeben, so Kraus. Bereits bekannt ist der Termin für die diesjährige Bürgerversammlung. Diese findet am Donnerstag, 12. Juli, ab 19 Uhr im Sportheim des TSV Oberhaunstadt statt.