Nötting
Größte Strohmaßkrüge der Welt

Kurz vor Geisenfeld steht eine ungewöhnliche Erinnerung ans Reinheitsgebot

24.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

An den 500. Jahrestag des Reinheitsgebots erinnern diese Maßkrüge aus Stroh an der Straße von Nötting nach Geisenfeld. - Foto: Pehl

Nötting (DK) Es ist eine lustige Runde, die da gleich an der Straße von Nötting kurz vor dem Ortseingang von Geisenfeld zusammenhockt. Ein Rentnerstammtisch, der sich gestern aus gegebenem Anlass sozusagen auf freiem Feld getroffen hat - flankiert von zwei überdimensionalen Maßkrügen aus Stroh und einer Hopfenrebe.

Und weil sich eine Ingolstädter Brauerei sofort als Sponsor zur Verfügung gestellt hat, ist eine zünftige Brotzeit auch noch mit dabei.

Michael Hollweck ist der Schöpfer der beiden Maßkrüge. Der ehemalige Geisenfelder Landwirt ist mittlerweile Rentner und hat ein gewisses Faible für etwas größere Arbeiten aus Stroh - eine Materie, mit der er sich bestens auskennt. "Vor drei Jahren hab' ich schon mal einen Bulldog aus Stroh gemacht", erzählt er. "Manch andere in meinem Alter machen überhaupt nichts mehr. Aber ich kann ohne Arbeit nicht leben." Heuer sind es Maßkrüge geworden - und das hat auch seinen Grund. "Der Anlass ist der 500. Jahrestag des Reinheitsgebots", erklärt Leonhard Hemm, der die Organisation der ganzen Veranstaltung in die Hand genommen hat.

Die beiden Maßkrüge bestehen aus jeweils drei Ballen Stroh, von denen jeder rund fünf Zentner wiegt. Insgesamt sind die Krüge 3,60 Meter hoch, was vermutlich für einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde reichen dürfte. "Das sind die größten Strohmaßkrüge der Welt", sagen jedenfalls Hollweck und Hemm. Nur zum Vergleich: Wenn man sie füllen könnte, würden in jeden ungefähr 3000 Liter Bier hineinpassen.

Zum Gerstensaft gehört natürlich auch eine Hopfenrebe dazu. Man kann es sich als Laie zwar kaum vorstellen, aber allein die Dolden dieser Rebe würden ebenfalls für ungefähr 3000 Liter Bier langen. Die Rebe ist übrigens nicht an einem Draht aufgehängt, wie dies in den heutigen Hopfengärten schon längst üblich ist, sondern rankt sich an einer Stange hinauf, wie dies früher üblich war. Die außergewöhnliche Hommage an das Reinheitsgebot ist vom Straßenrand aus gut zu sehen und dürfte - nicht zuletzt dank der Abdeckung, die den Schaum symbolisiert - noch einige Jahre der Witterung trotzen.