Möckenlohe
Von Glyphosat über die Milchquote bis zur veganen Ernährung

Ortsbäuerinnen befassten sich mit aktuellen Themen Kreisbäuerin Christa Weber tritt wieder zur Wahl an

26.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Foto: Franz Bauer

Möckenlohe (zba) Mit der Milchquote, dem Einsatz von Glyphosat und gesunder Ernährung befassten sich die Ortsbäuerinnen bei ihrer Kreisversammlung. Auch die Wahlen im Herbst warfen bereits ihre Schatten voraus.

Möckenlohe (zba) Mit der Milchquote, dem Einsatz von Glyphosat und gesunder Ernährung befassten sich die Ortsbäuerinnen bei ihrer Kreisversammlung. Auch die Wahlen im Herbst warfen bereits ihre Schatten voraus.

Eine große Anzahl Ortsbäuerinnen war nach Möckenlohe gekommen. Sie engagieren sich in den Ortsverbänden, dem Leitbild des Bayerischen Bauernverbandes entsprechend, gemeinsam für die Heimat und eine lebenswerte Zukunft. Kreisbäuerin Christa Weber berichtete über die Arbeit im Bezirk und Kreis und Erika Meyer, die Geschäftsführerin der BBV-Geschäftsstelle Ingolstadt, informierte über Aktuelles aus der Verbandsarbeit. Das Fachreferat hielt Andrea Kraft, die Juristin der BBV-Hauptgeschäftsstelle Oberbayern. Ihr Thema: "Frauen leben länger - aber wovon" (siehe eigener Bericht). Gäste waren Kreisobmann Josef Kroll, Ehrenkreisbäuerin Rosa Bauernfeind und die Behördenleiterin des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Else Greßmann.

Christa Weber begann den Rückblick mit dem Thema Milch. Auf einer Fachtagung des Bezirks in Aschheim sei deutlich geworden, dass die Schlagzeile "Die Menge muss runter" eine schlechte Verhandlungsbasis mit dem Lebensmitteleinzelhandel sei. Eine Rückkehr zur Quote wolle weder das Ministerium noch der BBV, da auch die im Jahre 1984 eingeführte Quote keine Preisstabilität für den Erzeuger garantiert habe. Die Landfrauen begrüßen, so Weber, dass sich Verbraucher zunehmend für gesunde Ernährung und die Herkunft der Lebensmittel interessieren. Nicht nachzuvollziehen sei aber, warum sich immer mehr für vegane Ernährung entscheiden. Dazu führte die Kreisbäuerin die Information der Deutschen Gesellschaft für Ernährung an: "Eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen bei der veganen Ernährung ist nur schwer möglich. Der Verzicht auf tierische Lebensmittel birgt das Risiko für Nährstoffdefizite und Gesundheitsstörungen besonders in der Schwangerschaft, Stillzeit, im Kindes- und Jugendalter. Es fehlen wichtige Vitamine und Mineralstoffe." Noch einmal griff Christa Weber die Äußerung eines Kreisrats auf. Er hatte bei einer Kreistagssitzung die Landwirte als Brunnenvergifter bezeichnet. Der BBV habe mit einem Leserbrief reagiert. Die Kreisbäuerin: "Jeder Landwirt überlegt sich sehr wohl, ob er Glyphosat einsetzt. Jeder Landwirt möchte seine Lebensgrundlage Wasser und Boden gesund erhalten. Außerdem sei ihr kein Trinkwasserbrunnen im Landkreis bekannt, in dem Glyphosatrückstände nachgewiesen wurden. Weiter berichtete die Kreisbäuerin über die geplanten Veranstaltungen und Unternehmungen. Wie in den zurückliegenden Jahren gibt es auch in Zukunft zahlreiche Informations- und Bildungsangebote sowie auch gesellige Veranstaltungen und Reisen. Bereits am kommenden Sonntag, 28. August, veranstaltet der Kreisverband die Wanderung "Rund um die Bischofsstadt". Am Mittwoch, 31. August, führt eine Tageslehrfahrt nach Franken mit einer Besichtigung des Altmühltaler Teigwarenbetriebs Lohen und der Führung der Wallfahrtskirche "Maria Hilf" in Freystadt. Diese Fahrt wird für ehemalige Ortsbäuerinnen organisiert. Der nächste große Auftritt ist dann auf dem Eichstätter Volksfest der Kreisbauerntag. Im Herbst werden die Ortsbäuerinnen neu gewählt. Es folgen dann die Wahlen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene. Bereits auf der Versammlung in Möckenlohe zog Kreisbäuerin Weber eine erste Bilanz: "Eine schöne Zeit, gute Zusammenarbeit und eine tolle Unterstützung durch die Ortsbäuerinnen und Landfrauen, die Ortsbauern und die Geschäftsstelle des BBV." Christa Weber und ihre Stellvertreterin Irmgard Pfaller werden, so ihre Aussagen, auch für die nächste Periode zur Verfügung stehen.

Über aktuelle Entwicklungen aus der Verbandsarbeit berichtete Erika Meyer, die Geschäftsführerin der BBV-Geschäftsstelle Ingolstadt. Sie erklärte die Änderung der Mindestabstände bei Pflanzenschutz, die seit 1. Januar gültig sind. Zur Agrardieselvergütung gab sie die Information der Hauptzollämter weiter. Danach soll bei Online-Anträgen die Bearbeitung schneller erfolgen. Wichtig ist nach den Worten von Meyer, dass der Online-Sendebericht ausgedruckt wird und unterschrieben per Post an das Zollamt verschickt werden müsse.