Manching
Bürgerbefragung zur Busanbindung

Vor allem in den Abendstunden ist auf der Linie 16 in Richtung Manching schon in Unsernherrn Endstation

27.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:17 Uhr

Irene Reichel ist die neue Hauptamtsleiterin des Marktes. Die 52-jährige Diplom-Verwaltungswirtin war zuvor in Petershausen und leitet das Querschnittsamt, aber auch Einzelprojekte. - Foto: Pehl

Manching (DK) Die Marke hat gewechselt, der Plan bleibt. Statt Jaguar und Landrover will das Autohaus Bierschneider jetzt ein VW-Servicezentrum auf dem Gelände der früheren Rollenden Landstraße am Bahnhof errichten. Geplant ist ein 165 Meter langes und bis zu 23 Meter breites Gebäude mit Ausstellung, Verkauf, Werkstatt, Waschanlage, Lager, Büros, Spenglerei und Teileservice.

Auf dem Flachdach sollen 100 Quadratmeter Werbefläche entstehen sowie mehrere Pylone (der größte 16 Meter hoch), was aber noch nicht in Stein gemeißelt ist. Hinter den derzeitigen Parkplätzen schließt sich der zweite Bauabschnitt an, wo ausnahmsweise auch eine Wohnung entstehen soll. Auch der Wald, eine Ausgleichsfläche, steht zur Disposition. Bis zu 30 Arbeitsplätze sollen entstehen.

Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung am Donnerstag weiter, ein Verfahren für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan und eine Änderung des Flächennutzungsplans einzuleiten. Thomas Leistritz (CSU) hat die Verkehrsentwicklung im Auge, was aber Sache des Straßenbauamts ist. Sein Parteifreund Hans Huber schlug vor, wie früher eine Ampel aufzustellen. Georg Schweiger (SPD) wies darauf hin, dass dann dort kein öffentlicher Parkplatz mehr zur Verfügung stehen wird.

Bis zu 30 Wohneinheiten sollen auf einem rund 7700 Quadratmeter großen Grundstück an der Pichler Straße in Oberstimm entstehen. Der Bauausschuss hat schon grundsätzlich zugestimmt, dritte Vollgeschosse aber abgelehnt. Es soll ein Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren aufgestellt werden, die Erschließung wird durch einen städtebaulichen Vertrag geregelt. Es sollen nacheinander mehrere Mehrfamilienhäuser entstehen und so diese Baulücke geschlossen werden.

Schon seit längerer Zeit ist der Bau einer Notzufahrt für Rettungskräfte zur GSB und zur Firma TD Rohstoffhandel Ebenhausen (Thyssen Dück) über Manchinger Flur in der Diskussion. Dabei handelt es sich um einen bestehenden Feldweg, der von Pichl aus nach Ebenhausen-Werk führt und entsprechend hergerichtet werden soll. Das Thema wurde schon mehrmals behandelt: im Rathaus, bei Landrat Martin Wolf, in der Umweltbeiratssitzung und bei einer Ortsbegehung. Vor wenigen Tagen hat nun die GSB einen offiziellen Bauantrag eingereicht, wobei auch das Hytrans-Fire-System des Landkreises Pfaffenhofen berücksichtigt wird. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben zu, wobei der nicht-öffentliche Weg ausschließlich Feuerwehr und Sicherheitskräften zur Verfügung steht (und den Landwirten, die dort Felder haben). Mehrere Gemeinderäte, darunter Peter Lange und Adolf Engel (FW) sowie Johann Froschmeier (SPD) betonten, dass der Weg weder als Werkszufahrt noch als Baustellenzufahrt während der Modernisierung der GSB benutzt werden darf. Helmut Stabhuber, Vorsitzender der Bürgerinitiative zur Kontrolle der GSB, war in der Sitzung anwesend und begrüßt die Entscheidung.

Ein Problem ist die Anbindung Manchings an den ÖPNV. Denn mehrere Busse der Linie 16, die abends vom ZOB Richtung Manching fahren, haben bereits in Unsernherrn Endstation. Das ist unter der Woche der Bus um 22 Uhr, samstags, sonntags und feiertags sind es die Busse um 19.30, 21 und 22 Uhr ab ZOB. Eine Bürgerbefragung (ähnlich wie Westenhausen) soll Klarheit bringen, wobei eine Änderung, die der Markt Manching zahlen müsste, erst zum Fahrplanwechsel 2018 möglich wäre.

Auch das Umsteigen am ZOB ist bisweilen für Manchinger Bürger schwierig, vor allem, wenn sie vom Klinikum oder Westpark wieder heim wollen. Denn das Zeitfenster beträgt nur drei Minuten, was dazu geführt hat, dass Jugendliche dort schon eine Stunde warten mussten.

Die Probleme könnten sich 2019 noch verschärfen. Dann müssen Buslinien öffentlich vergeben werden, wofür im Falle der Linien 16 und 18 der Landkreis zuständig ist. Die Konsequenz könnten natürlich auch Änderungen im Fahrplan sein. Bis 2019 werden die Buslinien auf Grundlage eines Betreibervertrags vergeben, wobei die Fahrten, die sich nicht rechnen, vom Markt Manching bezahlt werden müssen.