Manching
Präzedenzfall vertagt

In Manching soll eine 35 Meter lange Lärmschutzwand entstehen

30.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Eine gewisse Dominanz ist unverkennbar: So könnte die Lärmschutzwand aussehen. Der Ausschuss möchte mehr Grün für eine bessere Optik. - Foto: Pehl

Manching (DK) Mit einem noch nie dagewesenen Fall hatte sich der Manchinger Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung zu befassen. Ein Miteigentümer und Anwohner eines Grundstücks an der Ankoferstraße will einen drei Meter hohen Zaun errichten.

Deshalb bittet er nun den Markt, den Bebauungsplan für dieses Gebiet zu ändern. Der lässt nämlich nur Einfriedungen von höchstens 1,10 Meter Höhe zu. Der Antragsteller möchte einen 35 Meter langen Schallschutzzaun entlang der Grenze zum dortigen Einzelhandelsmarkt. Auch der Schutz der Privatsphäre wird geltend gemacht. Vom Parkplatz des sehr gut frequentierten Geschäfts sei die Wohnanlage sehr gut einsehbar. Außerdem würde sich die Sichtschutzwand von der Höhe her sehr gut an die bereits bestehenden Garagen anfügen, weshalb der Meinung des Antragstellers zufolge keine städtebauliche Beeinträchtigung zu befürchten sei.

Die Verwaltung des Marktes hat in ihrer Stellungnahme ein gewisses Verständnis aufgebracht, spricht aber andererseits von der "städtebaulichen Dominanz" der Schallschutzwand. Als Kompromiss wird eine "strukturierte Hinterpflanzung der Wand mit säulenartigen standortgerechten Bäumen" vorgeschlagen.

Im Ausschuss selber entspann sich eine lebhafte Diskussion mit unterschiedlichen Haltungen. Es herrschte weitgehende Einigkeit, keinen Präzedenzfall schaffen zu wollen. Auch das Erscheinungsbild sei zu berücksichtigen. Deshalb verständigte sich der Ausschuss darauf, die Entscheidung zu vertagen. Mit ansprechenden Bäumen und Sträuchern, eventuell auch Anböschungen, soll die Optik verbessert werden. Der Planer soll Vorschläge machen.

Bereits beschlossen ist dagegen der Abbruch des alten, leer stehenden Bürgerhauses im Donaufeld, da eine Sanierung nicht mehr wirtschaftlich wäre. Auch der Einbau einer Technikplattform in die Aula auf Kosten der Theaterbühne ist grundsätzlich bereits beschlossen. Im Ausschuss wurden nur noch einige Details geklärt.

Interessant werden könnte noch der geplante Bau einer Pension in einem Gewerbegebiet. Der Markt Manching ist dagegen, während das Landratsamt Pfaffenhofen damit kein Problem hat. Eine wohnähnliche Nutzung sei nicht gegeben, hieß es.