Manching
Meister und Vizemeister

Bei den deutschen Roboter-Meisterschaften war Airbus äußerst erfolgreich

07.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:13 Uhr

Noch nie war Airbus bei den Robotik-Meisterschaften so erfolgreich: (v. l.) Josef Ettenhuber, Tom Ziller und Simon Beschler mit einem Roboter und ihrem Maskottchen. Es hat offenbar Glück gebracht. - Foto: Hauser

Manching (DK) Bei der deutschen Meisterschaft für mobile Robotik haben Lehrlinge und ein dualer Student von Airbus den ersten und zweiten Platz belegt. 2017 geht's dann zur Weltmeisterschaft nach Abu Dhabi.

Zwei Wochen Vorbereitung - das war's. Mehr Zeit hatten der Student und die fünf Azubis nicht, um sich für die Deutsche Roboter-Meisterschaft in Goslar fit zu machen. "Da muss man halt schauen, was geht", sagt Simon Beschler, wie seine Kollegen Fluggeräteelektroniker im dritten Lehrjahr. Auf einem kleinen Versuchsfeld haben sie geübt und kleine Programme vorbereitet: "Wobei die Bedingungen im Wettkampf dann doch ganz anders waren." Oder um es in den Worten von Tom Ziller zu sagen, der zusammen mit Student Benedikt Damböck den zweiten Platz belegte: "Learning by doing".

Aufgabe während des Wettbewerbs war es, einen Roboter so zu programmieren, dass dieser autark und ohne menschliches Eingreifen über eine Strecke mit Hindernissen fahren und Aufgaben lösen konnte. Dabei musste er Werkstücke von einem Transportband abholen, diese durch eine Arena steuern, das Ziel erkennen und die Werkstücke am richtigen Punkt ablegen.

Simon Beschler, Robert Resch und Tom Ziller hatten die Einstellung der Roboter-Sensoren übernommen, darunter Infrarot-, Abstands-, Farberkennungs- und Reflexlichtsensoren sowie die Kamera. Josef Ettenhuber, Pascal Eibl und Benedikt Damböck kümmerten sich um die Programmierung der drei identischen Roboter - jedes Team hatte denselben.

"Wir mussten zwei Aufgaben lösen und hatten jeweils 210 Minuten Zeit zum Programmieren", erzählt Josef Ettenhuber, der mit Simon Beschler den 1. Platz belegte. Nach dem Anbau des Greifarms musste der Roboter einen Puck aufnehmen und eine autonome Bewegung nach hinten machen. Aufgabe Nr. 2: Verfolgung eines Metallstreifens, Abholen des Pucks und Abgabe. Bewertet wurden nicht nur die Erfüllung der Aufgabe und die Schnelligkeit, sondern auch Fairness und soziale Kompetenz. "Da hat man den anderen schon mal geholfen", erzählt Ettenhuber.

Über den Erfolg freut man sich natürlich auch bei Airbus Manching. "Das war eine Gelegenheit, einen Blick über den Tellerrand zu werfen", sagt Ausbilder Thomas Stocker. Wobei es auch Berührungspunkte gibt: Flugzeuge verwenden beispielsweise ebenfalls Infrarotsensoren. Auch Standortleiter Christian Pols ist über das gute Abschneiden hoch erfreut. Er lobt die "Kombination aus guter Ausbildung und Engagement". Nicht zuletzt die sozialen Kriterien im Wettkampf rundeten das Gesamtbild der Ausbildung ab.

Wenn es im Oktober kommenden Jahres zur Roboter-Weltmeisterschaft nach Abu Dhabi geht, wollen die beiden Meister Simon Beschler und Josef Ettenhuber natürlich den bestmöglichen Platz erzielen. "Wir sind ja die deutschen Vertreter", sagen sie. Im Unterschied zu Goslar müssen sie ihren Roboter für Abu Dhabi allerdings selber bauen. Außerdem sind - ähnlich den Olympischen Spielen - dort mehrere Disziplinen vertreten. Die beiden angehenden Fluggeräteelektroniker Beschler und Ettenhuber sehen das nur positiv: "Wir lernen so das eigenständige Arbeiten", sagen sie. "Und wir machen eine Erfahrung fürs Leben."