Manching
Kirchengemeinde soll zahlen

Evangelischer Kindergarten: Markt Manching stundet fast 44 000 Euro

29.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:59 Uhr

Manching (DK) 1:11,0 - das ist der sogenannte Anstellungsschlüssel für bayerische Kindergärten. Diese Größe besagt, wie viele regelmäßige Betreuungsstunden von Kindern auf eine Arbeitsstunde des pädagogischen Personals entfallen.

Einer Arbeitsstunde der Beschäftigten dürfen demnach nicht mehr als elf gebuchte Betreuungsstunden der Kinder gegenüberstehen. Sonst gibt es nach dem Bayerischen Kindergartengesetz keine Förderung. Im evangelischen Kindergarten Manching wurde im Betreuungsjahr 2013/14 an vier Monaten dieser Schlüssel nicht eingehalten, erklärte die Verwaltung des Marktes in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Die Konsequenz: Die Kirchengemeinde soll mehr als 43 000 Euro zurückzahlen, so die Endabrechnung des Landratsamts Pfaffenhofen. Ein Zahlungsziel wurde jedoch nicht vorgegeben, weil die Kirche den Schaden zur Regulierung ihrer Versicherung weiterleiten will. Das Problem ist nur, dass die Angelegenheit mit der Versicherung noch nicht geklärt ist.

Das Kirchengemeindeamt wurde laut Marktverwaltung heuer schon mehrmals gebeten, die Summe zurückzuzahlen - ohne Erfolg. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Manching verfüge praktisch über keinerlei Mittel, so in Kürze der Inhalt des Antwortschreibens an das Rathaus. Die Begleichung der ausstehenden 43 000 Euro würde die Kirchengemeinde vor nahezu unlösbare Probleme stellen: Sie kann offenbar weder in Vorleistung gehen, bis die Versicherung zahlt, wie sie auch ohne Unterstützung der Landeskirche respektive der Gesamtkirchengemeinde Ingolstadt die ausstehende Summe nicht begleichen kann. Doch dafür ist zunächst die Entscheidung der Versicherung erforderlich. Der Markt erklärte sich bereit, den Rückzahlungsbetrag bis Mitte 2017 zu stunden.