Manching
Gemeinderat Manching sagt gleich zweimal Nein

Keine Baugenehmigung für Fahrzeughalle der GSB Kläranlage Winden wird nicht an den ABV angeschlossen

29.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Manching (DK) Wie schon in der Bauausschusssitzung Anfang April hat jetzt auch der Gemeinderat Manching den Antrag der GSB für den Bau einer Fahrzeughalle auf Pichler Flur abgelehnt. Die Begründung: Der Flächennutzungsplan sieht dort Landwirtschaft vor.

Auch die Anwesenheit der GSB-Spitze in der Sitzung hat an der Ablehnung der Markträte nichts geändert. Die Sondermüllverbrennung in Baar-Ebenhausen benötigt nach eigenen Angaben die neue Halle am Rande des GSB-Geländes, da ein Neubau auf Firmenterrain wegen der Abmessungen und der Zufahrtsmöglichkeiten für Lkw nicht möglich ist: Sie soll immerhin 100 Meter lang werden. Wie die Firma der Gemeinde auf deren Wunsch erläuterte, müsse derzeit ein Teil des Fuhrparks im Freien abgestellt werden, was nicht gut sei. In der neuen Halle auf Manchinger Flur sollen der Fuhrpark, Ersatzteile und Betriebsmittel untergestellt werden.

Der Bauausschuss hatte die Dimensionen und die Eingriffe in die Natur sehr kritisch beurteilt und außerdem eine Erweiterung der GSB "durch die Hintertür" befürchtet. "Durch neue Erkenntnisse und Gespräche, unter anderem mit der Unteren Bauaufsichtsbehörde, musste auch eine Neubewertung der bauplanungsrechtlichen Situation vorgenommen werden", so die Vorlage der Verwaltung. Danach sei die geplante Halle als "sonstiges Vorhaben" einzuordnen und dürfe daher auf dem Flurstück "zweimähdige Anger" nicht gebaut werden, da der Flächennutzungsplan an dieser Stelle landwirtschaftliche Flächen vorsieht. Ohne Diskussion wurde dann der Antrag einstimmig abgelehnt.

Neben der GSB-Spitze waren auch die Rathauschefs von Baar-Ebenhausen und Reichertshofen in der Sitzung am Donnerstagabend. Reichertshofen muss nämlich die Kläranlage in Winden am Aign erneuern, da deren Genehmigung 2020 abläuft. Reichertshofen möchte darüber hinaus an das Kanalnetz des Abwasserbeseitigungsverbands Ingolstadt-Süd (ABV) angeschlossen werden, und zwar für die Ortsteile Winden, Agelsberg, Langenbruck sowie Ronnweg und eventuell auch Hög und Dörfl. Der Neubau der völlig ausgelasteten Windener Kläranlage solle, so die Überlegung, eine Ableitung in die Kläranlage Manching erhalten.

Das ist freilich ganz und gar nicht im Sinne der Manchinger. Die Abwassermenge im ABV, die bei Pichl der Kläranlage Manching zugeführt wird, ist auf maximal 189 Liter je Sekunde beschränkt. Manching hätte zwar noch Reserven, was die Kapazität der Kläranlage betrifft, braucht diese aber selber: Überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum, mehr Wohnraum und Gewerbe, Entwicklung bei Airbus und WTD (Umzug der Kompanie aus Erding) und die Konversion der Immelmann-Kaserne sind nur einige Gründe. Um noch das Windener Abwasser aufzunehmen, müsse die gesamte Kläranlage erweitert werden, was "derzeit in vieler Hinsicht nicht darstellbar ist".