Manching
Dreimal ums barocke Kirchlein

600 Schaulustige verfolgen in Pichl den Leonhardiritt mit rund 140 Teilnehmern

05.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr

Foto: Max Schmidtner

Manching/Pichl (DK) Dreimal, wie es der alte Brauch vorschreibt, umrundeten am gestrigen Sonntag zahlreiche Reiter mit ihren geschmückten Rössern und einige Kutschen zu Ehren des heiligen Leonhard das kleine barocke Kirchlein in Pichl bei Manching. Neben der Totenehrung an Allerheiligen wird in Bayern an Namensfesten einiger Heilige, die sich beim Volk besonders großer Beliebtheit erfreuen, gedacht.

Nach dem Fest des heiligen Hubertus am 3. November folgt am 6. November der Namenstag des heiligen Leonhard, dem ein Umzug gewidmet ist.

Kurz vor dem Einsetzen des Regens versammelten sich über 140 Pferdeliebhaber und Reitvereine mit ihren Pferden und Ponys auf dem Pichler Sportplatz, wo Manchings Bürgermeister Herbert Nerb und Vertreter der ausführenden Vereine den Reitern für ihre Vierbeiner eine Erinnerungsschleife überreichten. Diese trugen die Pferde dann regelrecht Stolz an der Mähne oder dem Zaumzeug.

Angeführt wurde der Leonhardiumzug von den Kutschen, auf denen neben Nerb auch Pfarrer Tobias Hiller sowie weitere Ehrengäste Platz fanden. Wie alle Jahre bereicherte ein bunt bemalter oberbayerischer Truhenwagen sowie ein Leiterwagen mit acht in Festtracht gekleideten Paartaler Trachtlerinnen und eine mit Blumen umrahmte Holzfigur des Heiligen den Leonhardiritt. Der Heilige, der als Einsiedler im 6. Jahrhundert bei Limoges in Frankreich lebte, gilt als Schutzpatron der Gefangenen. Ab den 15. Jahrhundert wurde er auch als Patron der Tiere verehrt. Sein Attribut ist eine eiserne Kette am Arm.

Unter den Klängen der Vohburger Stadtkapelle und den Manchinger Muigasslern, die vor und nach dem Segensgebet einen Choral spielten, vollzog sich der Umritt, der seit 1985 alle Jahre bis zu 2000 Besucher aus der Region zu der kleinen Kirche mit dem unverwechselbaren Zwiebeltürmchen anzieht.