Manching
Die Schönste kommt aus Manching

Ignaz Münzhubers Stellerkröpfer-Taube wird in Ulm mit Goldmedaille prämiert

30.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:42 Uhr

Erfolgreicher Züchter: Ignaz Münzhuber aus Manching mit seiner ausgezeichneten Stellertaube und dem riesigen Pokal - Foto: Schmidtner

Manching (DK) So ein Glück hat man nur einmal im Leben. Mit glänzenden Augen erzählt der Taubenzüchter Ignaz Münzhuber aus Manching, dass seine Stellerkröpfer-Taube auf der Rassetaubenschau in Ulm unter 1500 Ausstellern und 19 000 Tieren als schönste Taube Deutschlands mit Gold prämiert wurde.

Münzhuber, der sich auf die Züchtung von Stellerkröpfer spezialisierte, entdeckte seine Vorliebe zu dem gurrenden Vögel schon als Zehnjähriger. Wie es früher üblich war, hatte jeder noch so kleine Landwirt neben Stall- und Haustieren auch einen Taubenschlag im Hof. Damals waren Tauben ein Bestandteil in der menschlichen Nahrungskette. „Ich kann mich noch gut erinnern“, so Münzhuber, „als ich 1956 einige Trommler-Tauben geschenkt bekam. Mein Vater war dagegen, denn wir hatten in seinen Augen schon so viele Tauben.“ Aber er wollte sie behalten: „Ich versteckte den Käfig samt Tauben unter meinem Bett. Aber die Viecher hielten nicht still und gurrten die ganze Nacht. So musste ich die Tauben wieder zurückgeben.“ Dennoch machte er später seine Liebe zu den Tauben zum Hobby, das sein ganzes Leben bestimmen sollte.

Bereits als 17-Jähriger ging er voller Enthusiasmus zum in Manching existierenden Taubenverein, der sein Domizil damals in der Gaststätte Riesenwirt hatte. Dort konnte er bereits 1967 seine Tauben ausstellen. Immer wieder ein spannendes Ereignis war für den Taubenfreund, wenn im Hof beim Riesenwirt ein Geflügelmarkt mit Tauben stattfand.

1986 erwarb Münzhuber in Untermaxfeld zwei Paar Stellerkröpfer – das war der Zucht-Beginn der Tiere, auf die er sich bis heute konzentriert. Täglich verbringt der 68-jährige Rentner mehrere Stunden mit den zehn Paaren, die er hegt und pflegt. Er reinigt die Ställe und gibt ihnen Futter – alles für geeigneten Nachwuchs.

In der geräumigen Voliere können sich die Stellerkröpfer frei bewegen und auch durch ein immer offenes Flugfenster für einige Runden über dem Garten ins Freie.

Seine Rassetauben unterscheiden sich: weiß mit roter oder gelber Schippe. Aus diesem Bestand führte nun ein Stellerkröpfer mit gelber Schnippe zum großen Erfolg in Ulm. Wie Münzhuber erklärte, sei es wichtig, sich mit den Tauben intensiv zu beschäftigen, um auch die Zutraulichkeit zu gewinnen. Nicht ganz ohne Stolz verweist der Taubenfreund auf eine lange Liste seiner Erfolge, die er in all den Jahren einsammeln konnte.

Nach der Fertigstellung des neuen Vereinsheims der Manchinger Kleintierzüchter mit großen Ausstellungsraum im Jahr 1988 stellte der Manchinger seine Tiere alle Jahre mit Erfolg aus. So ist es nicht verwunderlich, dass er Titel wie Vereinsmeister, Bayerischer Meister und Deutscher Meister mit nach Hause nehmen konnte. Kaum noch zu zählen sind die vielen Wimpel, Pokale und Ehrenteller, die einen Kellerraum zieren.

Um den Titel „Best in Show“ und damit auch die Goldmedaille zu gewinnen, bedarf es viel Glück, denn es entscheidet das Losverfahren. 14 Champions, die in Ulm ausstellten und prämiert wurden, wurden aus einer Lostrommel gefischt. In Ulm war das Glück dem Manchinger Züchter Ignaz Münzhuber besonders hold: Mit der letzten Kugel gewann er die Goldmedaille samt Pokal im Wert von 750 Euro.