Linker Aufmarsch gegen Kriegsgefahr

Nachträgliche Demo zum Antikriegstag ging vom Klenzepark durch die Innenstadt

07.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:16 Uhr

Kritik an Rüstungsausgaben: Eva Bulling-Schröter sprach im Klenzepark vor den Teilnehmern der Demo zum Antikriegstag - Foto: Heimerl

Ingolstadt (hl) Der Antikriegstag war zwar schon fünf Tage vorbei, doch Ingolstadts linke Szene hat ihn – der besseren Inszenierbarkeit halber – heuer kurzerhand vom 1. auf den 6. September verlegt.

Und so haben sich am Samstagnachmittag gut 50 Aktivisten aus Linkspartei, Friedensbewegung und sympathisierenden Gruppen vom Klenzepark aus auf einen Demonstrationszug durch die Innenstadt gemacht. Ihr Slogan: „Krieg beginnt hier!“ Tenor bei den zugehörigen Reden: Deutschland sei in Gefahr, sich tief in die aktuellen Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten zu verstricken – und dies natürlich vor allem wegen massiver Interessen der Rüstungsindustrie und einer Verharmlosung von klassischer Interventionspolitik durch die herrschende politische Klasse. So jedenfalls der in der Szene gängige Sprachgebrauch. Weshalb die Veranstaltung ja auch wieder unter Beobachtung durch den Staatsschutz stand.

Eva Bulling-Schröter, Bundestagsabgeordnete und bayerische Landesvorsitzende der Linken, sprach sich bei einer Rede im Klenzepark gegen jegliche militärische Einmischung bei den aktuellen internationalen Konflikten und abermals auch gegen die Steigerung deutscher Rüstungsausgaben aus. Jürgen Siebicke, Stadtrat der Linkspartei, kritisierte vor allem den bisherigen, seiner Auffassung nach allein auf unkritischer Traditionspflege beruhenden Umgang der Stadt mit ihrer militärischen Vergangenheit. Er verurteilte auch die angeblich häufige Präsenz der Bundeswehr in der Ingolstädter Öffentlichkeit – wie zuletzt bei Appellen für Auslandskontingente und vor allem beim Bürgerfest 2013.

Veranstaltet worden war die Demo, zu der die Linke auch wieder das rote Feuerwehrmobil ihres Landesverbandes aufgeboten hatte, von der Arbeitsgemeinschaft „La Resistance“, kurz LARA.