"Es dreht sich einfach um das Leben in Ingolstadt"

28.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Studentin und Bloggerin Lily Gehrke schreibt ab sofort regelmäßig für den DK. - Foto: Hauser

Bloggerin Lily Gehrke, 24, spricht im Interview über ihre neue Kolumne im DONAUKURIER und was typisch für die Stadt ist.

Lily, du bist in Eutin an der Ostsee geboren, in Ecuador aufgewachsen, hast in Frankreich gelebt und in Hamburg studiert. Fragen dich deine Freunde nicht manchmal, wie du ausgerechnet in Ingolstadt landen konntest?

Lily Gehrke: Die Frage habe ich tatsächlich schon öfter gehört.

 

Und was erzählst du ihnen dann?

Gehrke: Dass hier für mich und meinen Freund gute Arbeitschancen bestehen und dass wir einen gemeinsamen Pool gefunden haben, wo man sich wohlfühlen kann. Wir waren ein Wochenende hier und haben uns dann für Ingolstadt entschieden. Die Sonne hat geschienen, die Leute waren draußen, und es war einfach eine schöne Atmosphäre - wir haben uns da in Ingolstadt verkuckt.

 

Was habt ihr euch denn damals angesehen?

Gehrke: Die Wohnung, in der wir jetzt noch wohnen, die Altstadt, wir sind am Kreuztor spazieren gegangen und am Freibad entlang.

 

Du lebst seit August vergangenen Jahres in Ingolstadt. Was ist denn für dich das bisher Bemerkenswerteste gewesen?

Gehrke: Dass man viel mit Audi konfrontiert wird. Und dass sich daneben noch eine ganz andere Welt abspielt: Die Kreativszene ist sehr aktiv und kämpft dafür, dass sie auch gehört wird. Da gibt es so viele beeindruckende Menschen, die Dinge aufbauen und für etwas stehen.

 

Du hast in deinem Blog ja schon einige dieser Menschen vorgestellt. Hast du in den Gesprächen mit ihnen irgendeine Gemeinsamkeit entdeckt, dass du gedacht hast: typisch Ingolstadt?

Gehrke: Was mir aufgefallen ist - und wobei ich immer schmunzeln muss - ist, dass wirklich alle das Stauufer und den Baggersee und generell alles, was mit der Donau zu tun hat, als Lieblingsorte nennen - dass das Wasser so eine starke Anziehungskraft hat.

 

Geht es dir da genauso?

Gehrke: Ja. Ich finde es auch wunder-, wunderschön, da spazieren zu gehen und sich hinzusetzen, ins Wasser zu gucken. Ich finde es auch immer wieder schön, über den Brückenkopf zu fahren, das Schloss auf der einen Seite im Blick und auf der anderen die Donau.

 

Fühlst du dich denn schon als Ingolstädterin?

Gehrke: Man braucht seine Zeit, um in einer Stadt anzukommen. Aber ich würde sagen, dass ich mich bereits gut eingelebt habe und ich von vielen Menschen sehr gut aufgenommen wurde. Ich fühle mich auf jeden Fall sehr wohl hier.

 

Was erwartet nun die Leser deiner Kolumne im DK?

Gehrke: Ich möchte versuchen, gesellschaftlich oder kulturell relevante Themen anzusprechen und sie in einem Ingolstädter Umfeld zu analysieren. Ich möchte schauen: Wie reagieren Ingolstädter Persönlichkeiten auf bestimmte Themen oder Ereignisse? Das kann auch eine zufällige Begegnung sein, die zu einem interessanten Gespräch führt. Es dreht sich einfach um das Leben in Ingolstadt und die Menschen, die das Leben hier befüllen.

 

Du studierst noch und absolvierst gerade ein Praktikum bei Audi. Wie geht es dann weiter?

Gehrke: Geplant ist, dass ich hier bleibe. Mal gucken, was sich jobmäßig ergibt.

 

Das Gespräch führte

Thorsten Stark.