Lenting
"Wir haben superviel geprobt"

Lentinger Grund- und Mittelschule nimmt am oberbayerischen Schulmusikfest in Oberammergau teil

15.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:03 Uhr

In der Musik vereint: Lehrer und Schüler aus verschiedenen Klassen haben viel geprobt, damit das Lied "I bin wia i bin" auch wirklich sitzt. Sie wollen es morgen beim Schulmusikfest in Oberammergau vortragen. - Foto: Gülich

Lenting (DK) Eine 57-köpfige Gruppe der Lentinger Grund- und Mittelschule nimmt morgen am oberbayerischen Schulmusikfest in Oberammergau teil. Die Schüler haben dafür sehr viel geprobt.

Martina aus der 3 b ist bereits aufgeregt. Sie strahlt, als sie vom Schulmusikfest in Oberammergau berichtet, zu dem sich die Gruppe morgen schon früh auf den Weg machen wird. "Ich singe sehr gerne, und wir haben superviel geprobt", erzählt die Achtjährige. Aber spannend sei es trotzdem, nach Oberammergau zu fahren und dort aufzutreten. Auch Lukas aus der Ganztagesklasse der sechsten Jahrgangsstufe ist mit Begeisterung dabei. "Mir macht das Singen Spaß, und die Boomwhacker auch", erzählt der Zwölfjährige. Seine Freunde Kevin und Justin - beide ebenfalls mit einer der bunten Kunststoffröhren, die sie als Musikinstrumente nutzen, in der Hand - nicken bestätigend.

"Rund 630 Schülerinnen und Schüler aus 29 oberbayerischen Grund-, Mittel- und Förderschulen singen, spielen und tanzen beim Schulmusikfest in Oberammergau", kündigt Oberbayerns Regierungspräsidentin Brigitta Brunner, Schirmherrin der Veranstaltung, an. Brunner betont vor allem den Begegnungscharakter des Festes, hebt die Bedeutung und Erfolge musischer Erziehung in der Schule hervor und freut sich, dass die Teilnehmer an so einem Tag in ganz besonderer Weise von den vielen neuen Anregungen und Ideen profitieren können.

Das weite musikalische Spektrum reicht Brunner zufolge von Volksmusikstücken über verschiedene Tanzeinlagen, Chor- und Orff-Gruppen bis hin zu Melodien aus den Anden und afro-brasilianischen Trommelklängen. Die Grund- und Mittelschule Lenting ist mit Donikkls "I bin wia i bin" dabei, das Musiklehrerin Barbara Weber-Birzer extra für diesen Anlass passend für ihre Lentinger Gruppe arrangiert hat. Die ist bunt gemischt: 52 Schüler und fünf Lehrer als Sänger und Instrumentalisten an Boomwhacker, Posaune, Trompete, Gitarre, Schlagwerk, Glockenspiel - sowie Rektor Klaus Sterner höchstpersönlich am Bass.

2014 hat die Lentinger Grund- und Mittelschule selbst das Musikfest, das im zweijährigen Turnus stattfindet, ausgerichtet. "Deshalb wollten wir dieses Jahr unbedingt wieder mit dabei sein", erzählt Sterner. Im Sommer habe sich die Schule beworben, positiven Bescheid bekommen, und seitdem probe man regelmäßig. Auch die verantwortliche Musiklehrerin Barbara Weber-Birzer freut sich schon. "Es ist für uns alle ein großer Tag, weil wir die Schulfamilie repräsentieren. Ich finde es klasse, dass sogar eine Zweitklässlerin dabei ist, und dass sich auch Achtklässler noch haben motivieren lassen. Noch dazu haben wir viele verschiedene Instrumente dabei", sagt die Musikpädagogin. Rektor Klaus Sterner fügt hinzu: "Ich glaube, wir sind die einzige Gruppe mit diesem Altersspektrum. Das finde ich super."

Auch die Schülerinnen Saskia und Sharol aus der achten Klasse erleben die Altersmischung und die Zusammenarbeit mit den Lehrern äußerst positiv. "Das ist echt cool, dass Kinder aus unterschiedlichen Klassen und Lehrer gemischt sind bei unserem Lied. Und Frau Weber-Birzer ist einfach supernett. Mit ihr macht es ganz besonders viel Spaß", versichern die beiden 14-Jährigen am Glockenspiel.

Lehrerin Sabine Mathes, die das Projekt in der Grundschule betreut, erzählt: "Für die Kinder ist das ein Riesenerlebnis, bis nach Oberammergau zu fahren. Die sind schon aufgeregt und gespannt und voller Vorfreude." Das unterschätze man total, sagt auch Schulleiter Sterner: "Wir bringen ja nur einen Fünf-Minuten-Beitrag. Aber trotzdem ist es was ganz Besonderes - und etwas komplett anderes, als wenn wir irgendwo in Ingolstadt auftreten würden." Die weite Fahrt schrecke bestimmt viele aus dem bayerischen Norden ab. Aus der Region sei nur noch die Ingolstädter Christoph-Kolumbus-Grundschule dabei. Für die teilnehmenden Schulen gibt es in Oberammergau ein Rahmenprogramm. So seien die Lentinger Kinder und Lehrer nach ihrem Auftritt bereits für eine Führung durch das Passionstheater angemeldet.

Die letzten Proben wird es wahrscheinlich morgen auf der Hinfahrt im Bus geben. "Wenn a jeder gleich wär', dann wär's ziemlich langweilig. A jeder is' was Besonderes!", schmettern dann 57 kleine und große Sänger. Besser, sie bereiten den Busfahrer vorher auf die Schlusstakte vor, damit dieser sich nicht erschreckt. "I bin wia i bin!", rufen da nämlich alle Musiker zusammen. Mit strahlenden Gesichtern - und in unglaublicher Lautstärke.