Lenting
Der etwas andere Kreisel

In Lenting entsteht gerade mit Unterstützung zahlreicher Helfer eine Insel der Stauden und Steine

17.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:17 Uhr

Fleißige Frauen und Männer des Gartenbauvereins waren am Karsamstag damit beschäftigt, den neuen Verkehrskreisel im Norden Lentings zu begrünen. - Foto: Greis

Lenting (DK) Die Zeichen auf dem Verkehrskreisel beim Versorgungszentrum an der Nürnberger Straße im Lentinger Norden sind gesetzt, genauer gesagt, eingepflanzt. An die 1200 Setzlinge von Trockenstauden werden nun hochwachsen zu einem begrünten Kreisel - inmitten einer Menge Juragestein.

Es sollte ein "anderer Kreisel" werden, darüber war man sich auf gemeindlicher Seite und im Gemeinderat einig. Auf keinen Fall so eine monumentale Säulenkonstruktion wie auf dem Kreisel an der östlichen Gemeindegrenze. Also seien gute Vorschläge willkommen, hieß es im Rathaus, wo man dann auf die Ergebnisse aus dem Gestaltungswettbewerb wartete.

Von neun Vorschlägen setzte sich fast erwartungsgemäß jener des Vereins Garten- und Landschaftspflege an die Spitze. Er lag vor allem im Sinne einer gärtnerischen Aufwertung des Rondells vorne und sammelte auch mit dem typischen Rückblick auf das einst "steinige Lenting" Pluspunkte. Als es in Ortsnähe über die Jahrhunderte hinweg fünf Steinbrüche gab, in denen kräftige Mannsbilder als Steinbrecher und Steineklopfer ihr Geld verdienten und dafür sorgten, dass beim Hausbau und Straßenbau (noch ganz ohne Teer) auch über Lenting hinaus das Juragestein ausreichend zur Verfügung stand.

Auf dem Kreisel erinnern nun Jurafelsen und Buckel aus kleineren Steinchen an diese Zeit. Hinter dieser Idee steht ein kleines Gartlerteam von Vereinsmitgliedern um Franz Treffer, der beruflich mit Garten- und Landschaftsbau zu tun hat.

Am Karsamstag wurde nun der Vorschlag in die Tat umgesetzt. Es fanden sich ausreichend Helferinnen und Helfer, unter ihnen sogar Kinder, die den von dichtem Wochenendverkehr umfahrenen Kreisel mit den 1200 Pflänzchen gewissermaßen übersäten. Auch Rosa Hierl, nach der ergebnislosen Wahl die kommissarische Vorsitzende des Vereins der Gartler, war sichtlich zufrieden mit dieser "wunderbaren Begrünung" auf dem Verkehrskreisel, wie sie sagte.

Die Grünfläche im nördlichen Bereich der Kreiselfläche wurde mit trockenheitsverträglichen Stauden und Grasarten bepflanzt, wie sie auf den typischen Jurahängen vorkommen. Die restlichen Grünflächen bestimmen eher Stauden und Gräser der Donauebene. Sie wurden also nicht angesät, wie dies oft üblich ist, sondern es werden Stauden in einem besonderen Bodensubstrat gepflanzt. Der Pflegeaufwand auf gepflanzten Flächen ist erheblich geringer als der Aufwand auf gesäten Flächen, sodass die Gemeinde selbstständig die Pflege bewältigen kann.

Auch Bürgermeister Christian Tauer ließ sich sehen, steht ausdrücklich zu dieser Aktion, deren Kosten von der Gemeinde getragen werden. Wie er warten nun die Lentinger gespannt auf die heranwachsende Insel, den etwas anderen Verkehrskreisel.