Lenting
Veränderung für das ganze Unternehmen

Alexander Kessel sprach vor dem IHK-Gremium Eichstätt über die Internationalisierung der Kessel AG

24.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Ein Teil der Mitglieder des IHK-Gremiums Eichstätt besichtigte bereits vor der Sitzung des Gremiums die Lentinger Kessel AG - Foto: Schmidl

Lenting (DK) „Internationalisierung verändert und prägt das ganze Unternehmen.“ Alexander Kessel, Vorstand der Lentinger Kessel AG, weiß, wovon er spricht. Denn er hat die Internationalisierung des Unternehmens mitgestaltet und nun vor Mitgliedern des IHK-Gremiums Eichstätt darüber berichtet.

Es gebe viele Herausforderungen, denen man sich im Rahmen einer Internationalisierungsstrategie stellen müsse, so Kessel. Dazu zählten etwa eine andere Sprache, kulturelle Unterschiede, ein komplexeres Personalmanagement oder die Abwicklung von Zollformalitäten. Vor allem aber sei – besonders durch Investitionen, die bereits im Vorfeld nötig seien – ein langer Atem nötig. „Kurzfristiges Renditedenken steht im Widerspruch zur Internationalisierung“, warnte Kessel deshalb.

Das Lentinger Entwässerungstechnikunternehmen ist laut Kessel derzeit in 51 Ländern aktiv und hat aktuell eine Exportquote von rund 30 Prozent, Ziel seien 50 Prozent. Als Alexander Kessel im Jahr 1999 als für den Export Zuständiger nach Lenting kam, lag der Exportanteil bei lediglich sieben Prozent, fünf Jahre später bereits doppelt so hoch.

Das Unternehmen, damals schon führender Anbieter in der Entwässerungstechnik in Deutschland, habe eine „selbstinitiierte Auslandsstrategie“ auf den Weg gebracht, weil das Wachstumspotenzial im Inland schon zu begrenzt war, um den „Wildwuchs im Ausland“ einzudämmen, die Potenziale in den verschiedenen Ländern richtig einschätzen zu können und die Strukturen zu verbessern. Es sollten die Ressourcen gebündelt und so die attraktivsten Länder ausgewählt und bearbeitet werden.

Heute seien bei Kessel nach wie vor Produktion und Vertrieb in Deutschland angesiedelt, aber das Unternehmen habe auch eigene Standorte in Polen, Italien, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Rumänien, Frankreich und China. Kessel habe sich damit gewandelt „vom Mittelständler mit Export zu einem internationalen Unternehmen mit deutschen Wurzeln“, so Alexander Kessel, der den Nahen Osten, Belgien, Russland und Tschechien als Zukunftsmärkte für den Entwässerungstechnikspezialisten sieht.

Nach Kessels Vortrag aus der Praxis informierten Alexander Lau, stellvertretender Bereichsleiter Außenwirtschaft der IHK für München und Oberbayern, und Jonas Klein, Exportberater der IHK-Geschäftsstelle Ingolstadt, die Mitglieder des IHK-Gremiums Eichstätt, wie die Industrie- und Handelskammer die Unternehmen bei Fragen und Problemen rund um den Export unterstützt.

Elke Christian, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Ingolstadt, sprach schließlich noch über IHK-Projekte in der Region und hob dabei besonders das Thema „Verantwortungspartnerregion Ingolstadt“ hervor. In diesem Rahmen kooperieren zahlreiche Unternehmen bei der Förderung potenzieller Nachwuchskräfte sowie bei der Integration neuer Arbeitskräfte aus dem Ausland durch Bildung. So sollen einzelne Projekte die Technikbegeisterung von Schülern erhöhen oder auch ein Sommercamp die individuellen Begabungen und Fähigkeiten von Mittelschülern fördern.