Ingolstadt
Kirche ganz in Grün

Die besondere Architektur der Piuskirche wird auf dem Landesgartenschaugelände mit Pflanzen nachgebaut

27.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:56 Uhr
Heike Strobl
Mit Säge, Liebe und Geschick bauen Pfarrer Martin Geistbeck (r.) und einige Mitstreiter die Piuskirche - hier im Hintergrund - auf dem Landesgartenschaugelände nach. −Foto: Hammer

Ingolstadt - Bei den Krautgärten auf der Landesgartenschau plant Pfarrer Martin Geistbeck etwas wortwörtlich Herausragendes.

 

Aus 36 gebogenen Eisenstangen und einigen geraden Stangen wird die Piuskirche als "grüne Kirche" zu bestaunen sein. Früchte wie Tomaten und Bohnen werden über das Jahr hinweg an ihr emporwachsen - je nach Saison.

Die grüne Pflanzenkirche werde mit einer ein Meter hohen Kuppel und einem zwei Meter hohem Turm das Piusbeet auszeichnen. "Insgesamt hat die Pfarrei eine 24 Quadratmeter große Fläche innerhalb der Krautgärten erhalten. Wie die gestaltet werden, wird sich noch herausstellen", sagt Geistbeck. Alle Krautgärten wurden kostenfrei an interessierte Bürger und Einrichtungen verteilt. Nun werden sie von Freiwilligen bewirtschaftet. "Angarteln ist im März", sagt Pfarrer Geistbeck. "Ich denke, etwa 20 Flächen wurden vergeben. Das ist wohl das erste Mal, dass Bürger auf einer Landesgartenschau auf diese Weise präsent sein können. Es bietet uns die Möglichkeit als Kirche präsent zu sein. "

Das Grundgerüst der grünen Kirche ist ein Gestell, dass am vergangenen Montag mit Hilfe der Firma Donau-Eisen erstellt wurde. Es dient verschiedenen Pflanzen als Rankhilfe und ist derzeit Testweise an der Kirche aufgebaut. Immer drei Stangen liegen nebeneinander. "In der Mitte wird eine immergrüne Pflanze angesetzt und daneben die saisonalen Pflanzen", so der Plan von Pfarrer Geistbeck. Die Inspiration hat sich der Geistliche in Bilbao am Guggenheim-Museum geholt. Dort ist ein großer blühender Hund vor dem Eingang zu sehen.

Durch die Pflanzen wird die Piuskirche mit ihrer einmaligen Architektur erkennbar. "Die grüne Kirche soll den Blick auf die Schöpfung lenken, auf Regionales und Saisonales, auf biologischen Anbau, Wertschätzung der Landwirtschaft und den Schutz der Natur. Auf der Landesgartenschau wird sie ein Zwischenfüller sein unter dem Politiker-Gerumpel. Ein netter Ort zum Einhalten", beschreibt Pfarrer Geistbeck. Als kleine Krönung werden die DPSG Pfadfinder St. Pius ein Insektenhotel oben im Turm einbauen.

Damit das Projekt auf der Landesgartenschau gelingt, werd jede helfende Hand benötigt. Es werden zum Beispiel Pflanzen-Paten gesucht, die am 1. März beim Gottesdienst ein paar vorgezogene Pflanzen, Kräuter oder Blumen mit nach Hause nehmen. Die Leute müssen sie "heranpäppeln", bis sie im Piusbeet eingepflanzt werden können.

Damit schon an der Eröffnung der Landesgartenschau am 24. April etwas Buntes zu sehen ist, wird Pfarrer Geistbeck in den nächsten Tagen mit Kindergärten sprechen. Er hofft auf ein paar gemalte Blumen, die dann das vermutlich noch leere Kirchendach füllen.

DK

 

Heike Strobl