Kösching
"Wir feiern unseren Namenstag und nicht Halloween"

Einige Kumpels aus Kösching mit dem Vornamen Wolfgang begehen seit 25 Jahren gemeinsam den 31. Oktober

30.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Wolfgangfest am 31. Oktober: Zehn der derzeit 13 Mitglieder des „Wolfgang-Clubs“ trafen sich am vergangenen Sonntag zur Anprobe ihrer Einheitskleidung. Am heutigen Freitag feiern sie zum 25. Mal gemeinsam ihren Namenstag - Foto: oh

Kösching (DK) Zum 31. Oktober fällt einem vermutlich zunächst der Reformationstag ein, neuerdings vielleicht auch das aus Amerika importierte Halloween. Für eine Clique aus Kösching hat dieser Tag eine ganz eigene Bedeutung: Es ist ihr gemeinsamer Namenstag.

Jedes Jahr treffen sich die etwa ein Dutzend Kumpels, um ihren Namenstag zu feiern. „Zwei Ausnahmen haben wir“, meint Wolfgang Altmann, einer der Kumpels, mit einem Schmunzeln. „Klaus Schmailzl ist schon seit vielen Jahren mit den Wolfgangs befreundet und darf deshalb auch mit, Stefan Wolf trägt zumindest eine Silbe des Vornamens im Familiennamen.“

Am heutigen Freitag feiern sie zum 25. Mal gemeinsam ihren Namenstag: ein Fest, das jedes Jahr etwas anders ausfällt. Das erste Wolfgangsfest war vor einem Vierteljahrhundert in der damaligen Köschinger Pizzeria „La Perla“ (ehemaliges Café Limmer im Ziegelsgrund). Aus sechs Leuten bestand damals unser „Gründerteam“, so Wolfgang Stark. Da haben wir beschlossen, dieses Fest jedes Jahr durchzuführen. Zum Ritual gehört auch immer das Rauchen (mindestens) einer Zigarre, auch wenn die meisten während des restlichen Jahres Nichtraucher sind.

Es folgten auch einige Ausflüge: „Unter anderem waren wir insgesamt viermal in St. Wolfgang am Wolfgangsee, meistens dann, wenn der 31. Oktober auf ein Wochenende fiel“, sagt Wolfgang Schöberl, seit 25 Jahren dabei, rückblickend. In dem kleinen Ort im Salzkammergut endet am letzten Oktobertag mit dem Wolfgangi-Markt die touristische Sommersaison. Dieses Jahr geht es in das Gasthaus Stirzer, das eine ehemalige Köschingerin zusammen mit ihrem Ehemann betreibt.

Im Laufe der Jahre ist der „Wolfgang-Club“ immer weiter angewachsen, derzeit sind es 13 Mitglieder. Dabei kommen immer wieder Neulinge dazu, abgesprungen ist bisher keiner.

„Das Alter der Mitglieder spielt keine Rolle“, so Wolfgang Schmidt. „Wer aus unserem Umfeld zu uns passt, kann kommen.“ Wolfgang Liebhard ist mit seinen 32 Jahren der jüngste im Team, Wolfgang Sitzmann – seit einem Jahr dabei – bildet altersmäßig das andere Ende der Skala. „Das spielt keine Rolle, wir verstehen uns alle prächtig, an diesem Tag sind sowieso alle etwas aufgedreht“, meint Wolfgang Altmann.

Man trifft sich nur einmal pro Jahr, aber der Zusammenhalt bestehe nach wie vor, sind sich alle einig. „Seit das aus Amerika herübergeschwappte Halloween am 31. Oktober immer mehr Aufmerksamkeit bekommt, stellen wir erst recht unseren Namenstag heraus“, betont Wolfgang Heckl, der seit etwa 15 Jahren dabei ist. „Wir feiern unseren Namenstag und nicht Halloween.“

Um den Nachwuchs der Wolfgang-Clique ist es aber nicht so rosig bestellt. In den 60er und 70er Jahren hatte der Vorname Wolfgang Hochkonjunktur, derzeit taucht er in den Statistiken fast gar nicht mehr auf. Aber das spielt für die Wolfgangs am heutigen Tag keine Rolle.