Wieder Keime im Trinkwasser

Wegen Grenzwertüberschreitung

28.10.2014 | Stand 31.01.2019, 10:09 Uhr

Kösching (DK) Wegen Überschreitung der Grenzwerte für coliforme Keime gilt in Kösching, Kasing, Desching und im Interpark sowie in einem Teil von Demling seit Dienstag ein Abkochgebot für Trinkwasser. Betroffen sind laut Landratsamt Eichstätt mehr als 3500 Haushalte.

Aufmerksam wurde man im Markt Kösching auf die bakterielle Verunreinigung, nachdem am Dienstag in den Morgenstunden in einem neuen Gewerbegebiet routinemäßig Wasserproben entnommen wurden. Nach Informationen des Landratsamts hatte der Ingenieur einer dort ansässigen Firma die Proben durch ein Labor veranlasst. Die Grenzwertüberschreitung betrifft das Bakterium Escherichia coli – ein Bakterium, das im menschlichen und tierischen Darm vorkommt und zu den häufigsten Verursachern von menschlichen Infektionskrankheiten zählt.

„Die Ursache für die bakterielle Verunreinigung des Trinkwassers ist noch unklar“, teilte am Dienstag der Leiter des Köschinger Bauamts, Thomas Heinz, mit. Im Markt wurden die Bürger durch Lautsprecherdurchsagen informiert; die Feuerwehr fuhr durch den Ort. Nach Informationen des Marktes soll das Abkochgebot „für ungefähr zwei Tage“ gelten. Am Dienstag begannen Mitarbeiter der Gemeinde damit, die Wasserleitungen zu spülen. Die Proben untersucht das Trinkwasserlabor der Ingolstädter Kommunalbehörde. Das Ergebnis werde „frühestens am Donnerstagnachmittag, vielleicht auch erst im Laufe des Freitags“ erwartet, teilte das Landratsamt mit. Dass das Abkochgebot für das ganze Leitungsnetz ausgeweitet wurde, ist laut Pressesprecher Manfred Schmidmeier „eine Vorsichtsmaßnahme“.

Die Bürger in den betroffenen Gebieten sollten das Leitungswasser nur trinken, nachdem es einmalig sprudelnd aufgekocht und dann langsam über mindestens zehn Minuten abgekühlt wurde, so die vorsorgliche Anweisung des Gesundheitsamts. Auch für die Zubereitung von Nahrung, zum Zähneputzen und zum Reinigen offener Wunden sollte ausschließlich abgekochtes Leitungswasser verwendet werden. Für andere Zwecke könne es ohne Einschränkungen benutzt werden. Gesundheitliche Gefahren wie Durchfall, Erbrechen oder Übelkeit könnten bei der betroffenen Bevölkerung nicht ausgeschlossen werden, so das Landratsamt.

Erst vor knapp elf Monaten war das Leitungswasser in Kösching und im Umland zuletzt verunreinigt. Im Dezember vergangenen Jahres wurde eine Grenzwertüberschreitung für coliforme Keime nachgewiesen; damals waren knapp 3500 Haushalte betroffen. Das Abkochgebot wurde über neun Tage aufrechterhalten. Gleichzeitig war im Köschinger Hallenbad ein gefährlicher und weit verbreiteter Wasserkeim entdeckt worden. Das Bad musste vorübergehend geschlossen und das Beckenwasser stark gechlort werden.