Kösching
Grünes Licht für Ampel am Rathaus

Köschinger Marktrat leitet ersten Schritt zur Verkehrsberuhigung im Ortskern ein

22.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Stoßstange an Stoßstange wälzen sich die Autos durch Kösching. Damit Fußgänger leichter die Obere Marktstraße (Bidl) überqueren können, wird beim Rathaus eine Ampel aufgestellt. ‹ŒArch - foto: Schumann

Kösching (DK) Die Entscheidung ist gefallen: Vor dem Köschinger Rathaus wird eine Fußgängerampel errichtet - und keine Verkehrsinsel. Das hat der Marktrat am Donnerstag beschlossen.

Über die Verkehrsberuhigung im Ortskern diskutiert das Gremium schon seit Jahren - nun werden Nägel mit Köpfen gemacht. Bürgermeisterin Andrea Ernhofer (SPD) formulierte es zu Beginn der Beratungen so: "Wir müssen jetzt entscheiden, damit wir in die Detailplanung einsteigen können." Und das tat der Marktrat dann auch: Einstimmig sprach sich die Bürgervertretung dafür aus, das Konzept zur Sanierung der Ingolstädter Straße und Maßnahmen an der Oberen Marktstraße in Auftrag zu geben.

Ziel ist es laut Ernhofer, die Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger im viel befahrenen Ortskern zu erhöhen. Dazu hatte das Ingenieurbüro Goldbrunner (Gaimersheim) einige Lösungsansätze präsentiert. Ein Vorschlag lautete, eine Ampel oder eine Verkehrsinsel auf der Oberen Marktsraße beim Rathaus zu installieren. Die Bürgermeisterin lehnte eine Mittelinsel ab. "Dadurch müssten sämtliche Parkplätze auf der gegenüberliegenden Seite aufgegeben werden", betonte sie. Durch eine Ampel kämen Fußgänger "besser über die Straße".

Auch SPD-Fraktionssprecher Dieter Betz sprach sich für eine Fußgängerampel aus. Sein Argument: "Bei einer Ampel drückt man nur drauf, und schon kommt man rüber. Das geht bei einer Mittelinsel nicht." Die habe auch den Nachteil, dass der Gehweg verkleinert werden müsste. "Eine Ampel ist die sinnvollste Variante", sagte der Fraktionssprecher der Unabhängigen Wähler, Jörg Semmler. Auch CSU-Fraktionsvorsitzender Andreas Schieferbein hielt eine "Lichtzeichenanlage für die beste Lösung".

Vor der Abstimmung hatte Bürgermeisterin Andrea Ernhofer mehrere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung vorgestellt. So soll im Ortskern eine Tempo-30-Zone eingeführt werden. Außerdem könnte auf der Südseite der Ingolstädter Straße ein kombinierter Geh- und Radweg gebaut werden. "Ortsauswärts haben wir allerdings den Platz dafür nicht", informierte die Rathauschefin. Deshalb soll von der sogenannten Feuerwehrkreuzung bis zur Einmündung der Marienstraße ein Schutzstreifen für Radler entstehen. Außerdem sieht die Planung eine Querungshilfe bei der Bushaltebucht an der Ingolstädter Straße vor.

Nach Ernhofers Worten gibt es im Bereich der Straße einige "neuralgische Stellen". Besonders gefährlich sei die Engstelle an der Einmündung Frühlingsstraße. "Hier kommt es gehäuft zu Unfällen." Sie sagte in diesem Zusammenhang, dass Gespräche mit Grundstücksbesitzern liefen.

Außerdem ging es in der jüngsten Sitzung um den geplanten Generationenpark an der Hofwiese in Kösching. Dieser soll Jung und Alt unter einen Hut bringen und die Gemeinschaft stärken, wie die Bürgermeisterin erläuterte. Der "Begegnungsplatz" bei der Wassertretanlage sei für Kinder wie für Senioren "gut erreichbar". Geplant sei auch die Aufstellung von Sportgeräten, beispielsweise einer Balancierstrecke. Der Generationenpark entspricht laut Ernhofer den Zielen des Leader-Projekts. Deshalb könne die Marktgemeinde bei Kosten von rund 40 000 Euro mit einer Förderung von 20 000 Euro rechnen. Der komplette Marktrat sagte Ja zu dem Projekt.