Kösching
"Unendliches Leid"

Kösching gedenkt am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewalt

19.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Kösching (frj) Seit 92 Jahren begehen die Köschinger den Volkstrauertag. Auch heuer zogen nach dem Gottesdienst 14 Fahnenabordnungen, gefolgt von Bürgermeisterin Andrea Ernhofer, mehreren Gemeinderäten und zahlreichen Bürgern zum Kriegerdenkmal.

Zu Beginn sang der gemischte Chor des Musik- und Gesangvereins Frohsinn unter der Leitung von Liane Koser-Metzger ein "Agnus Dei." Anschließend beteten Dekan Wojciech Wysocki und der evangelische Pfarrer Christoph Schürmann für alle Opfer von Krieg und Gewalt.

In ihrer Ansprache erinnerte Bürgermeisterin Ernhofer an die Schlacht von Stalingrad, die vor genau 75 Jahren tobte und über 500 000 Menschenleben auf beiden Seiten kostete. Die Bürgermeisterin wies auf die über 200 kriegerischen Auseinandersetzungen hin, die seit 1945 ausgetragen wurden oder weiter toben und unendliches Leid gebracht hätten, verbunden mit Flucht und Vertreibung. Dies habe auch zu den größten und verlustreichen Militäreinsätzen der Bundeswehr geführt.

Der Volkstrauertag sei aber nicht nur ein Tag des stillen Gedenkens, sondern eine Verpflichtung, der Großmannssucht und den nationalen Egoismen eine Absage zu erteilen, um den Frieden weiter zu bewahren. Angesichts heimtückischer Terroranschläge islamistischer Extremisten müsse dem Hass zwischen Völkern, Rassen und Religionen entgegen getreten, aber auch die Lebensbedingungen verbessert werden, um ein friedvolles soziales Miteinander zu erreichen.

Danach legte die Bürgermeisterin zusammen mit den Vorsitzenden des Soldaten-, Krieger- und Veteranenvereins, Sepp Schmid und Adelbert Münch, einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder, wo die 248 Namen der Vermissten und Gefallenen der beiden Weltkriege eingemeißelt sind. Zum feierlichen Abschluss intonierte der Köschinger Spielmannszug das Lied "Ich hatt €˜ einen Kameraden", traditionell begleitet von Böllerschüssen.