Kösching
Neues Angebot für Nachtschwärmer

Köschinger Marktrat befürwortet zwei zusätzliche Busfahrten in der Nacht von Ingolstadt aus

25.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Kösching (DK) Nachtschwärmer aus Kösching und Kasing, die am Wochenende in Ingolstadt unterwegs sind, dürfen sich freuen: Sie können nächstes Jahr an den Wochenenden später als bislang mit dem INVG-Bus nach Hause fahren.

Einstimmig hat der Köschinger Marktrat am Donnerstagabend beschlossen, zwei zusätzliche Fahrten der Nachtlinie N 6 bei der Ingolstädter Verkehrsgesellschaft zu bestellen. Der Bus soll 2015 jeden Freitag und Samstag um 1.15 Uhr vom Ingolstädter Busbahnhof (ZOB) in Richtung Kösching starten. Bislang fährt der letzte Bus an beiden Tagen um 0.15 Uhr am ZOB weg. Das zusätzliche Angebot für Nachtschwärmer oder Kino- und Theaterbesucher lässt sich die Gemeinde rund 9400 Euro kosten.

Mehrere zusätzliche Fahrten der Nachtlinie N 6 hatte der Arbeitskreis ÖPNV der Köschinger SPD nach einer großangelegten Fragebogenaktion beantragt, weil sich gerade viele junge Bürger eine Busverbindung nach 0.15 Uhr von Ingolstadt aus wünschten. Dieser und weitere drei Anträge des Arbeitskreises zur Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Personennahverkehrs lagen bereits in der Juni-Sitzung des Gemeinderats auf dem Tisch – sie wurden aber zurückgestellt, um zunächst die Kosten für die Erweiterung des Busangebots durch die INVG ermitteln zu lassen.

Am Donnerstag präsentierte nun Geschäftsleitender Beamter Heinrich Kürzinger den Markträten die Zahlen – und die ließen aufhorchen. So rechnet die INVG allein für die beantragte Taktverdichtung bei der Linie 40 (13 zusätzliche Fahrten) mit jährlichen Kosten von rund 259 0000 Euro, die der Markt tragen muss. „Das ist alles nicht ganz billig und schwierig zu finanzieren“, räumte SPD-Fraktionsvorsitzender Dieter Betz ein. Aus Kostengründen werden nun drei Anträge des SPD-Arbeitskreises (generelle Taktverdichtung der Linie 40, Schließung von Lücken im INVG-Fahrplan und Verlängerung der Schichtbuslinie S 7 bis Kasing) zurückgestellt. Betz machte deutlich: „Die Anträge sind für uns aber nicht gestorben.“ Er schlug vor, „klein anzufangen“. Das heißt: zwei zusätzliche Fahrten bei der Nachtlinie.

Dafür sprachen sich auch die Fraktionssprecher von UW und CSU, Jörg Semmler und Andreas Schieferbein, aus. Dagegen lehnten sie die weiteren Vorschläge der Sozialdemokraten zum ÖPNV ab. Schieferbein: „So ein Wunschkonzert können wir uns nicht leisten.“

Geschlossen sprach sich der Marktrat dafür aus, den Fahrplan 2015 – er bleibt bis auf die beiden Extrafahrten unverändert – bei der INVG zu bestellen. Heinrich Kürzinger legte eine Kalkulation der Verkehrsgesellschaft vor, wonach der Markt Kösching heuer voraussichtlich 314 000 Euro für das Busangebot draufzahlen muss. Und das Defizit werde künftig nicht kleiner.

Zwei Integrationsbeauftragte sollen sich künftig in der Gemeinde um Menschen mit Migrationshintergrund kümmern. Das Gremium befürwortete diese ehrenamtlichen Helfer. Vor dem Hintergrund, dass jetzt Flüchtlinge im früheren Schulhaus am Heinrichsgraben eingezogen sind, hat die CSU-Fraktion die Schaffung eines solchen Amts angeregt. „Asylbewerber benötigen jede Hilfe, um sich in ihrer neuen Heimat zurechtzufinden“, heißt es im Antrag. Zur ersten Integrationsbeauftragten wurde Markträtin Silvia Schmidt (CSU) benannt. Ein weiterer Helfer wird noch gesucht.

Der Kasinger Theaterverein darf nach dem Willen des Rats eine Waldbühne auf einem gemeindeeigenen Forstgrundstück errichten. Laut Bürgermeisterin Andrea Ernhofer (SPD) sind „keine großen Eingriffe in die Natur“ zu erwarten. Und es seien nur wenige Aufführungen im Jahr geplant.