Kösching
"Mangelhafte Planung des Ingenieurbüros"

Wassertretanlage an der Hofwiese und Bakterien im Trinkwasser waren Themen bei der Bürgerversammlung in Kösching

26.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:56 Uhr

Kösching (swo) In ihrer ersten Bürgerversammlung gab die neue Bürgermeisterin Andrea Ernhofer vor rund 140 Besuchern einen ausführlichen Überblick über die derzeit laufenden und geplanten Projekte im Markt Kösching.

Eingangs informierte sie über das etwa zehn Hektar große Gewerbegebiet Ruppertswies, das momentan erschlossen werde. Die Marktgemeinde habe hier sieben Parzellen – von privater Hand erworben – an einheimische Gewerbebetriebe veräußert. „Drei weitere Grundstücke werden wir auf dem freien Markt anbieten.“ Bisher seien rund 950 000 Euro Erschließungskosten angefallen. Weiter informierte Ernhofer, dass der Interpark auf Köschinger Seite um 14,7 Hektar erweitert werde; auch hier könne der Markt drei Parzellen anbieten.

Zehn Bauplätze stünden in Kasing (Baugebiet Oberdollinger Straße) zur Verfügung. Diese Flächen hat der Markt Kösching vor der Ausweisung als Bauland gekauft. „Die Fraktionen erarbeiten derzeit anhand gewisser Vergabekriterien die Bewerbervorschlagslisten“, so die Bürgermeisterin. Die Erschließung des Baugebiets Brunnhauptenweg sei jetzt abgeschlossen (Kosten: rund eine Million Euro) und der Parkplatz im Rahmen der Friedhofserweiterung fertiggestellt (Kosten bislang: 370 000 Euro).

Für das Hallen- und Freibad werde derzeit für rund 22 000 Euro ein Entwicklungskonzept angefertigt. Die Reparatur der am 19. Oktober ausgefallenen Heizungsanlage habe mit 85 000 Euro zu Buche geschlagen. Die Großtagespflegestätte, deren Kosten laut Ernhofer auf eine Million Euro gedeckelt wurden, müsste im Dezember 2015 bezugsfertig sein.

„Die Wasserverluste im Leitungsnetz des Marktes konnten vergangenes Jahr weiter auf etwa 253 000 Kubikmeter reduziert werden“, teilte die Bürgermeisterin mit. Momentan sei ein Konzept in Bearbeitung, damit man sehe, welche Maßnahmen bei der Wasserversorgung anstünden und was dies kosten werde. „Zugleich kalkulieren wir derzeit die Gebühren neu durch.“ Die beiden Regenüberlaufbecken I und II bedürften einer Sanierung; die Planung werde derzeit von einer Firma durchgeführt. In diesem Zusammenhang informierte die Bürgermeisterin, dass ein Bauingenieur eingestellt worden sei, der sich unter anderem um das Thema Wasser/Abwasser kümmern soll.

Auch ein Baulandmodell sei momentan in der Entwicklung, das bei der Ausweisung neuer Gebiete angewendet werden soll, so Ernhofer. Beim Thema DSL-Breitbandausbau stehe nach der Bestandsaufnahme und Markterkundung (Befragung der Anbieter nach ihren Ausbauplänen) das Auswahlverfahren an. Der Baubeginn für die Montessori-Mittelschule sei erfolgt. Für die Rudolf-Winterstein-Schule werde gerade ein Gesamtkonzept erstellt, informierte Ernhofer.

Nach ihren Ausführungen hatten die Bürger das Wort. Hinsichtlich der vor einiger Zeit geschaffenen Wassertretanlage an der Hofwiese monierte ein Besucher die „mangelhafte Planung durch das Ingenieurbüro“.

Ein anderer Bürger wollte wissen, wie wahrscheinlich es sei, dass wieder Bakterien ins Trinkwassernetz gelangen könnten. „Man kann das nicht kategorisch ausschließen. Wir arbeiten an der fortwährenden Sanierung des Wassernetzes“, sagte die Bürgermeisterin. Die Keime seien über undichte Stellen und nicht über das Grundwasser eingedrungen, da der Hochbehälter am Waidhausberg nicht belastet gewesen sei.