Kösching
Langjähriger Kämmerer wirft hin

Rüdiger Werner wechselt im November von Kösching nach Baar-Ebenhausen

15.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:29 Uhr
Seine Tage im Köschinger Rathaus sind gezählt: Kämmerer Rüdiger Werner hört zum 31. Oktober auf. Der 49-Jährige wechselt zum Abwasserbeseitigungsverband Ingolstadt-Süd. −Foto: Markt Kösching

Kösching (DK) Paukenschlag im Köschinger Rathaus: Der langjährige Kämmerer Rüdiger Werner hört zum 31. Oktober auf und wird neuer Geschäftsleiter des Abwasserbeseitigungsverbands Ingolstadt-Süd. Der Marktrat nahm in der Sitzung am Donnerstagabend seine Kündigung an.

Die Gründe, warum der 49-Jährige als Hüter der Finanzen hinwirft, wollte Werner nicht nennen: „Ich möchte auf keinen Fall nachtreten“, betonte er am Freitag auf Anfrage des DONAUKURIER. Dem Vernehmen nach herrschen deutliche Dissonanzen zwischen ihm und Bürgermeisterin Andrea Ernhofer (SPD).

Rüdiger Werner, der 27 Jahre beim Markt Kösching tätig war, übernimmt am 1. Juli 2018 beim Abwasserbeseitigungsverband mit Sitz in Baar-Ebenhausen die Nachfolge von Geschäftsleiter Karlheinz Krenz; er geht zum 30. Juni in Pension. Wer künftig Chef der Finanzverwaltung im Köschinger Rathaus wird, steht laut Bürgermeisterin Ernhofer noch nicht fest. Per öffentlicher Stellenanzeige auf der Homepage der Gemeinde wird seit Monaten ein neuer Kämmerer gesucht.

In nichtöffentlicher Sitzung löste der Marktrat am Donnerstag den Arbeitsvertrag mit Rüdiger Werner vorzeitig auf. Entsprechend seiner Kündigungsfrist hätte er erst zum 31. Dezember gehen können. Im Juni habe er gekündigt, teilte Werner mit. Der Verwaltungsfachwirt leitete seit 2010 die Kämmerei.

Er zeigte sich am Freitag erleichtert über den Beschluss des Marktrats: „Jetzt weiß ich, dass ich Anfang November beim Abwasserbeseitigungsverband anfangen kann.“ Er blicke auf eine schöne Zeit im Köschinger Rathaus zurück, versicherte der Ingolstädter.

„Ich wünsche Herrn Werner an seiner neuen Arbeitsstelle alles Gute“, sagte Bürgermeisterin Ernhofer am Freitag. Sie betonte, dass Trennungen nie leicht seien. Der Markt habe bald eine „kämmererfreie Zeit“, meinte die Rathauschefin und fügte an: „Wir müssen uns jetzt neu orientieren.“

Aufatmen dagegen beim Abwasserbeseitigungsverband Ingolstadt-Süd: „Ich bin froh, dass das Ganze jetzt über die Bühne gegangen ist“, sagte am Freitag Verbandsvorsitzender und Bürgermeister Ludwig Wayand. Er sehe mit Rüdiger Werner ein „gutes Weiterkommen“ der Organisation. Laut Wayand wird sich der 49-Jährige zunächst einarbeiten in die umfangreichen Aufgaben des Verbands, bevor er die Geschäftsleitung übernimmt.

Der Zweckverband ist zuständig für die Abwasserbeseitigung in der Gemeinde Baar-Ebenhausen und im Markt Reichertshofen. Er betreut ein rund 200 Kilometer langes Kanalnetz.