Kösching
"Es wird greifbar"

Spatenstich für das Evangelisch-Lutherische Gemeindezentrum für Hepberg, Kösching und Lenting

15.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:32 Uhr

Zum Spaten griffen am Freitag Vertreter der Kommunen, der Kirchengemeinde, des Fördervereins, der Baufirma und des Architekturbüros. - Foto: Schmidl

Kösching (DK) Die Freude stand am Freitag allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben. Denn der erste Spatenstich für das Evangelisch-Lutherische Gemeindezentrum für Hepberg, Kösching und Lenting beendete die lange Zeit des Wartens auf den Baubeginn des Projekts.

Christoph Schürmann, der evangelische Pfarrer für die drei Gemeinden, nannte den Neubau des Gemeindezentrums mit Kirche "ein besonderes Ereignis", denn sonst würden ja an vielen Orten Kirchen geschlossen oder umgewidmet. Und Dekanin Gabriele Schwarz freute sich, dass das Gemeindezentrum "nach langen Jahren des Beratens und Planens" nun Wirklichkeit werde. Sie lobte die "Bereitschaft, aufeinander zuzugehen" und die eingegangenen Kompromisse.

Auch Christine Probst als Vertreterin der Gesamtkirchengemeinde meinte, es sei nicht mehr selbstverständlich, ein solch "super-großartiges Projekt" zu realisieren. Viele Hürden seien zu überwinden gewesen, aber "was lange währt, wird ja bekanntlich gut".

Auch Köschings Bürgermeisterin Andrea Ernhofer stimmte in die freudigen Töne mit ein und sagte, Tage wie dieser strahlten Zuversicht und Hoffnung aus. Sie lobte auch, dass der Standort am Brunnhauptenweg im Köschinger Westen für die Gläubigen aller drei Gemeinden gut erreichbar sei.

Andreas Weingut vom Büro Diezinger Architekten aus Eichstätt, das den Architektenwettbewerb für das Projekt gewonnen hatte, sprach vom "ersten sichtbaren Beginn der Baumaßnahme" und meinte: "Es wird greifbar".

Claudia Kohl als Köschinger Mitglied des Kirchenvorstands blickte schließlich auf die bisherige Geschichte des Gemeindezentrums zurück. Seit fast 20 Jahren sei nun der Wunsch nach einem evangelischen Gemeindezentrum in Kösching gewachsen - und mindestens genauso lange hofften die Lentinger auf einen Neubau, so Kohl. Denn die Ladenkirche an der Unteren Marktstraße in Kösching - eingeweiht am ersten Advent 2000 - habe zwar ihren ganz eigenen Charme, sollte aber von Anfang an nur eine Übergangslösung sein. Und in Lenting sei das Gemeindezentrum Am Schanzl aus den 60er-Jahren auch nur als Provisorium errichtet worden.

Dass es so lange bis zu einem Neubau gedauert habe in Kösching oder Lenting, sei auch in der finanziellen Situation der Kirchengemeinde begründet. Es seien weder dort, noch in der Bayerischen Landeskirche die nötigen Mittel zur Verfügung gestanden. Erst der Konsolidierungsprozess in der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern habe es Ende des vergangenen Jahrzehnts möglich gemacht, dass das Projekt konkret werden konnte - allerdings unter der Bedingung, dass es für Hepberg, Kösching und Lenting nur noch ein gemeinsames Gebäude geben sollte.

2013 sei schließlich das jetzige Grundstück für das Gemeindezentrum gefunden, 2014 der Architektenwettbewerb entschieden worden. Trotz der finanziellen Unterstützung der drei Gemeinden, so Kohl, sei die Eigenbeteiligung der Kirchengemeinde St. Paulus in Höhe von 500 000 Euro aber dennoch "eine sportliche Angelegenheit". In Bezug auf das Spendensammeln lobte sie dabei ausdrücklich den Förderverein Evangelisch-Lutherisches Gemeindezentrum.

Am Sonntag, 24. Juli, um 11 Uhr können sich die Bürger bei einem Baustellenfest ein Bild von dem Projekt machen. Im Herbst soll die Grundsteinlegung erfolgen, eingeweiht werden soll das Gemeindezentrum bereits im Herbst 2017.