Kösching
Bloß keine Wellen schlagen

Neues Hallenbad in Kösching: Die meisten Markträte wollen eine kleine Lösung für acht Millionen Euro

17.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

−Foto: DK

Kösching (DK) Jetzt hat es der Köschinger Marktrat schwarz auf weiß: Der Bau eines neuen Hallenbads auf dem Weidhausberg kostet laut ersten Berechnungen knapp acht Millionen Euro. Nach der Vorstellung eines Entwurfs in der Sitzung am Donnerstag diskutierte das Gremium lange über das Projekt.

Uwe Keppler vom Büro Schick Architekten (Karlsruhe) präsentierte mehrere Pläne und die Kostenschätzung für das Hallenbad, das südöstlich des maroden Gebäudes in einer Bauzeit von rund 18 Monaten entstehen soll. Demnach muss der Markt für den Bau einer Schwimmhalle, eines Nichtschwimmerbereichs und eines Planschbeckens 7,98 Millionen Euro investieren; im Betrag enthalten sind der Abbruch des alten Gebäudes und die Erstellung der Außenanlagen. Inbegriffen sind 175 Garderobenschränke, 20 Duschen und eine Sonnenterrasse.

Hinzu kommen allerdings die Kosten für die "geforderten 35 Parkplätze auf abschüssigem Gelände" in Höhe von 510.000 Euro. Weiter teilte Keppler mit: "Ein Kiosk ist im Aquasun nicht vorgesehen. Es werden nur Automaten aufgestellt." Er stellte in seiner Präsentation weitere mögliche Module für das Hallenbad vor, das auf einem Teilbereich der südlichen Liegewiese des Freibads entstehen soll. So kostet der Anbau einer textilfreien Sauna (rund 70 Quadratmeter) mit Dampfbad und finnischer Sauna geschätzte 1,25 Millionen Euro. Und die Errichtung eines Bürgersaals mit Nebenräumen für bis zu 200 Besucher neben dem Hallenbad verschlingt laut Keppler rund 2,07 Millionen.

Die Zufahrt zum Kombibad - mit möglichem Wasserspielgarten - erfolgt über die Straße Am Weinberg. Der Architekt zeigte sich zuversichtlich, dass die Kosten für die "kleine Lösung" von knapp acht Millionen Euro eingehalten würden. "Wir haben gut gerechnet." Das neue Aquasun werde eine Attraktion, sagte Keppler und verwies auf das Beispiel der badischen Stadt Schramberg. Auch dort hatte das Büro Schick Architekten ein Hallenbad geplant. Angesichts von Investitionen in Höhe von rund 13 Millionen Euro für eine "große Lösung" betonten Bürgermeisterin Andrea Ernhofer (SPD) und CSU-Fraktionssprecher Andreas Schieferbein unisono: "Das ist schon eine Hausnummer!" Und es komme ja auch noch die Sanierung des Freibads in den nächsten Jahren hinzu. Vor allem die Kosten für die Sauna stießen bei Markträten auf Erstaunen und Unverständnis. Zunächst habe es ja geheißen, diese würde rund 80.000 Euro kosten, meinte Helene Bast (CSU).

Für zu teuer hielt auch SPD-Fraktionschef Dieter Betz die große Sauna. "Das können wir uns nicht leisten." Er, sein Parteifreund Manfred Hofweber und Matthias Seer (CSU) sprachen sich dafür aus, eine kleine Sauna im Hallenbad unterzubringen. Wichtig ist laut Hofweber, die einzelnen Module "Schritt für Schritt zu verwirklichen". Dagegen sah Andreas Schieferbein Einsparpotenziale dadurch, dass "wir alles auf einmal machen". Vielleicht sei es ja möglich, für "wenig mehr Geld die große Lösung zu bekommen".

Auch über die Notwendigkeit eines Bürgersaals waren sich Schieferbein und Hofweber uneinig. "Da passt die Faschingsgesellschaft Germanica gar nicht rein", argumentierte der Dritte Bürgermeister. "Für mittelgroße Veranstaltungen haben wir in Kösching nichts", entgegnete Schieferbein. Nach den Worten von Max Meyer (UW) ist der Bürgersaal "zu klein". Nach rund einstündiger Diskussion appellierte Bürgermeisterin Andrea Ernhofer an die Planer, die Kosten für eine Modulbauweise beziehungsweise ein Komplettpaket zu ermitteln. Außerdem müsse die Sauna "abgespeckt werden". Und eine Gastronomie im Hallenbad solle ins Auge gefasst werden.