Kösching
Borkenkäfer-Alarm im Wald

Köschinger Förster und Bayerische Forstverwaltung raten dringend zur Kontrolle der Bäume

31.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Kösching (DK) Für viele ist das seit Wochen andauernde trockene und teils heiße Sommerwetter eine wahre Freude – nicht so für die Waldbauern in der Region. Denn die Fichten, die durch die Trockenheit geschwächt sind, sind sehr anfällig für Borkenkäferbefall.

Die Ende April und in den ersten Maitagen angelegte erste Generation des Buchdruckers und Kupferstechers schwärmt seit der letzten Juniwoche aus, um eine neue Population anzulegen. „Die seit Wochen vorherrschende trockene Witterung bietet für die kleinen Schädlinge ideale Schwärm- und Befallsbedingungen“, sagt Thomas Lutz (Foto) vom Forstrevier Kösching. Der Raum von Gaimersheim über den Köschinger Forst bis nach Lobsing sei besonders betroffen. Lutz rät deshalb die Waldbesitzer dringend zu einer regelmäßigen Kontrolle. „Waldbesitzer sollten auf Bohrmehl am Baumstock, an Rindenschuppen und Spinnweben achten, was auf Borkenkäferaktivität rückschließen lässt“, meint der Förster.

Bei befallenen Bäumen verfärben sich die Nadeln gelb und fallen anschließend ab. „An vielen Stellen im Forstrevier Kösching kann man jetzt kleinere und größere Befallsnester beobachten“, so Lutz. Der Forstfachmann rät dringend, das teilweise noch vom Frühjahrssturm „Niklas“ herumliegende Schadholz aufzuarbeiten. „Auch einige beim letzten Julisturm abgebrochene Gipfelstücke bieten Brutraum, sofern sie nicht weggefahren werden.“

Die betroffenen Fichten müssen nach Auskunft der Bayerischen Forstverwaltung umgehend gefällt und aus dem Wald abtransportiert werden. Auch die noch grünen Äste mit einem Durchmesser von mehr als drei Zentimetern seien aus dem Wald zu entfernen, da sie sonst als Brutstätte dienen könnten.

„Wegen der hohen Temperaturen zieht sich der Buchdrucker zur Brutanlage auch in das Bestandsinnere zurück“, sagt Thomas Lutz. Der Borkenkäfer sei in der gesamten Region aktiv. Betroffene Waldbesitzer berichten, dass viele beim Frühjahrssturm „Niklas“ leicht beschädigte oder geneigte Bäume inzwischen befallen seien und jetzt gefällt werden müssen.

Wer die Borkenkäferkontrolle und Schadholzaufarbeitung in seinem Waldstück nicht selbst machen möchte oder nicht die Zeit dazu hat, kann sich an das staatliche Forstrevier Kösching oder die forstlichen Selbsthilfeorganisationen FBG (Forstbetriebsgemeinschaft) Eichstätt und Waldbesitzervereinigung (WBV) Altmannstein wenden, teilt Lutz mit.